Vorhersagen aus dem Klimawandel der Vergangenheit
Ein kürzlich durchgeführtes Forschungsprojekt hat gezeigt, dass hohe Kohlendioxidkonzentrationen (CO2) in der Atmosphäre historisch mit den größten Meeressterben in Verbindung gebracht wurden.
Weltweit steigende CO2-Werte treiben die Versauerung und Desoxygenierung
der Ozeane mit unbekannten Folgen für das marine Leben an. Forscher
können Isotope (schwerere oder leichtere Versionen eines Elements)
verwenden, um zu untersuchen, ob hohe atmosphärische CO2-Werte die
Ursache für die letzten Meeressterben waren.
Das durch die EU geförderte Projekt PERMIAN-TRIASSIC CAS (Investigating the effects of past global ocean acidification on marine ecosystems: A novel multiproxy approach) nutzte Veränderungen in verschiedenen Isotopen der geologischen Aufzeichnung, um große Ereignisse des Meeressterbens zu verstehen. Genauer gesagt, die Forscher befassten sich mit dem Massensterben am Ende des Perm (vor 300 bis 250 Millionen Jahren).
Grundsätzlich befasste sich das Projekt mit den Auswirkungen eines raschen Anstieg des atmosphärischen CO2 am Ende des Perm, der durch vulkanische Aktivität verursacht wurde. Es erreicht dies durch das Studium von Isotopenschwankungen in Carbonat- und schwarzen Schiefervorkommen in Australien, Kanada, China, Italien, Norwegen, Oman und der Türkei.
Die Projektmitglieder fanden heraus, dass das Massensterben im Perm mit einem Verlust von Sauerstoff in den Ozeanen der Welt zusammenhing. Das Projekt stellte auch fest, dass die wahrscheinlichste Ursache die globale Erwärmung war, die die Ozeanchemie fast eine Million Jahre lang beeinflusst hatte.
Diese Untersuchungen zeigten kurzfristige Ozeanversauerungsereignisse, die etwa um die gleiche Zeit wie die Massensterben stattfanden. Ähnliche Umweltveränderungen wurden vor einem anderen großen Klimawandelereignis im späten Neoproterozoikum beobachtet.
PERMIAN-TRIASSIC CAS hat gezeigt, welche überwältigenden Auswirkungen ein Anstieg des globalen CO2 durch die Versauerung und Sauerstoffentzug auf das Leben im Ozean haben kann. Diese Ergebnisse bieten einen Einblick in die potenziell verheerenden Auswirkungen der derzeit rasch zunehmenden CO2-Konzentration.
veröffentlicht: 2015-09-17