Eine robustere Bürgerschaft für Menschen mit Behinderung

Viele Bürger halten Sicherheit, Autonomie und Einflussnahme in ihrem Alltag für selbstverständlich. Doch für Menschen mit Behinderung kann es schwierig sein, diese Rechte in Anspruch zu nehmen.

Die Mitglieder des Projekts DISCIT (Making persons with disabilities full citizens - New knowledge for an inclusive and sustainable European social model) bestimmen derzeit die Bedingungen, die Menschen mit Behinderung davon abhalten, ihre Rechte als EU-Bürger voll auszuschöpfen.

Aktive Bürgerschaft für Menschen mit Behinderung kann anhand dreier Kategorien erklärt werden: Sicherheit, Autonomie und Einflussnahme. Sicherheit kann bedeuten, soziale Verpflichtungen zu erfüllen, Armutslücken oder inakzeptable Bedingungen für den Erhalt von Bargeld oder Dienstleistungen zu vermeiden und die Teilnahme an individuellen oder kollektiven Sicherheitsmaßnahmen zu fördern. Das eigenständige Leben in einer Gemeinschaft und das Ausüben einer bezahlten Tätigkeit sind Wege zu Autonomie. Menschen mit Behinderung können ihr eigenes Umfeld mitgestalten, indem sie an Diskussionen mit den zuständigen Behörden und Dienstleistern teilnehmen, um die Qualität und den Inhalt persönlicher Dienste zu beeinflussen.

Anhand des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRDP) der Vereinten Nationen konnte DISCIT Möglichkeiten aufdecken, physische, soziale und organisatorische Barrieren zu einer aktiven Bürgerschaft abzubauen. Das Team sammelte Informationen und Erfahrungen, um politische Lektionen aus den Strategien europäischer Staaten zu erstellen.

Die Ergebnisse lieferten Erkenntnisse dazu, wie die EU Mitgliedstaaten und angegliederte europäische Länder unterstützen kann. Die Projektmitglieder veröffentlichten eine Studie zur Realisierbarkeit einer Remodellierung von Datensätzen aus ausgewählten Untersuchungen in DISCIT-Ländern. Die DISCIT-Forscher sammelten, überprüften und veröffentlichten weitere zusammengefasste Informationen zu zahlreichen Themen bezüglich Behinderungen.

Die Forscher nehmen derzeit an internationalen und nationalen Workshops und Konferenzen teil, um die Projektergebnisse vorzustellen und zu diskutieren. Einige Kurzdossiers werden in Kürze veröffentlicht und über die Projektwebsite verbreitet werden. Zudem wird eine Informationsveranstaltung zu dem Thema vorbereitet, wie eine gleichwertige Teilnahme von Menschen mit Behinderung an Arbeit und Konsum in höherem Maß erreicht werden kann.

Zum Maximieren der Auswirkungen arbeiten die DISCIT-Mitglieder an der Ausweitung der laufenden Zusammenarbeit und des Dialogs mit Komitees aus nationalen Interessengruppen und weiteren Interessengruppen auf nationaler und europäischer Ebene. Pläne für eine Abschlusskonferenz werden ausgearbeitet, die im November 2015 in Brüssel stattfinden soll.

Alle diese und weitere Aktivitäten werden dazu beitragen, ein neues Verständnis für Behinderungen zu schaffen und gleichermaßen Barrieren zur Integration abzubauen und die Teilnahme zu verbessern.

veröffentlicht: 2015-09-02
Kommentare


Privacy Policy