Erprobung eines Epidemiefrühwarnsystems im ländlichen China
Forscher haben ein fortschrittliches Frühwarnsystem getestet, um Ausbrüche von Epidemien im ländlichen China zu vermeiden. Die Früherkennung ist von zentraler Bedeutung, um die Ausbreitung und die Wirkung derartiger Epidemien zu begrenzen.
Die im Rahmen des Projekts ISSC (An integrated surveillance system for
infectious disease in rural China: Generating evidence for early
detection of disease epidemics in resource-poor settings) von der EU
finanzierten Forscher arbeiteten unter Verwendung der neuesten
medizinischen und geographischen Informationssysteme an der Gestaltung,
Implementierung und Evaluation eines Frühwarnmechanismus.
Das System wurde als Pilotstudie gestaltet und an 4 Bezirkskrankenhäusern, 6 städtischen Krankenhäusern, 81 Gesundheitsstationen von Dörfern, 14 Apotheken sowie 24 Grundschulen eingeführt. Es basiert vor allem auf dem Sammeln und der Analyse großer Datenmengen in Echtzeit, um Krankheitsausbrüche vorherzusagen (auch als syndromische Überwachung bezeichnet).
Die ISSC-Pilotstudie lief erfolgreich für sechs Monate. Daraufhin wurde das System offiziell in vier ländlichen Bezirken in China für einen Zeitraum von zwei Jahren gestartet. Während dieser Zeit sammelte das Projektteam Daten zur Analyse und Evaluation der Situation.
Forscher analysierten zudem die wirtschaftliche und wissenschaftliche Machbarkeit des Systems hinsichtlich der Möglichkeit auf eine landesweite Implementierung. Insgesamt wurde im Zuge des Projekts festgestellt, dass das System für die syndromische Überwachung neben bestehenden Meldesystemen für Frühwarnungen bei Ausbrüchen von Infektionskrankheiten eingesetzt werden könnte.
Bedeutsamerweise zeigten die lokalen Regierungen in China ein starkes Interesse an der Implementierung des ISSC-Systems. Bei Erfolg hat das ISSC-System das Potenzial, hinsichtlich der Ausbreitung von Infektionskrankheiten nicht nur einen lokalen, sondern auch einen globalen Beitrag zu leisten.
veröffentlicht: 2015-12-08