Europa wird sicherer

Natürliche und vom Menschen verursachte Bedrohungen in Europa erfordern mehr proaktive Maßnahmen, um eine friedlichere und sicherere Gesellschaft für die europäischen Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können.

Die Sicherheit auf unserem Planeten wird auf vielfältige Weise untergraben, man denke nur an den Klimawandel, Bevölkerungsbewegungen, sowie Terrorismus und Massenvernichtungswaffen. Die EU hat eine Reihe von Projekten gestartet, in denen vom Menschen verursachte und weitere Sicherheitsbedrohungen untersucht werden, um Risiken zu mindern und die Sicherheit ihrer Bürger zu gewährleisten. Eine dieser Initiativen war das EU-finanzierte Projekt EU-GRASP (Changing multilateralism: The EU as a global-regional actor in security and peace).

Das Projekt analysierte Sicherheitsfragen im Rahmen von Fallstudien und legte Szenarien für die zukünftige EU-Politik im Zusammenhang mit externen Sicherheitsbeziehungen dar. Man bewertete Sicherheitskonzepte mit dem Ziel, die Kluft zwischen Sicherheitstheorie und Governance im EU-Kontext zu überbrücken.

Zentrales Ziel war der Aufbau einer vergleichenden und komplexen Methodik, welche die traditionelle Vorstellung von Sicherheit übersteigt. Ein weiteres Ziel war die Auflistung der bilateralen, regionalen und globalen Zusammenarbeit, an der die EU beteiligt ist. Die Arbeit in diesen beiden Richtungen ergab robustere und umfassendere Forschungsresultate, darunter 23 Fallstudien zu sechs von EU-GRASP ausgewählten Sicherheitsfragen. Zu den Themen zählten regionale Konflikte, Terrorismus, Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen, Energiesicherheit vor dem Hintergrund des Klimawandels, schwere Menschenrechtsverletzungen sowie Zu- und Abwanderungsbewegungen.

In einer beachtenswerten Vorausschau ermittelte man die Schlüsselvariablen, welche die zukünftige multilaterale sicherheitsbezogene Governance beeinflussen dürften. Dazu gehörte ein Workshop zur Bestimmung wahrscheinlicher Zukunftsszenarien sowie ein Workshop für EU-Politikgestalter, in dem auf die Sicherheit bezogene und politische Auswirkungen für jedes Szenario ausgearbeitet wurden.

Eine interessante und äußerst relevante Feststellung in Bezug auf die Sicherheit war die Rolle der sozialen Medien bei politischen Instabilitäten, die zum Beispiel während des Arabischen Frühlings sichtbar wurde. Das Projektteam verwies darauf, auf welche Weise soziale Medien und Blogs eine hochwichtige Funktion in den sozialen Netzwerken und in der Zivilgesellschaft übernehmen, was letztlich bedeutet, dass die Kommunikation von oben nach unten viel von ihrer Glaubwürdigkeit verliert. Diese Tatsache hat großen Einfluss auf die Neugeburt von Nationen und das Aufbrechen von Diktaturen und trägt zur schnellen Umgestaltung unserer Welt bei.

Das Projekt organisierte insgesamt 23 Veranstaltungen und veröffentlichte 134 Publikationen zu diesem Thema, darunter zwölf Stellungnahmen, 30 Arbeitspapiere, sechs zur Veröffentlichung anstehende Bücher und viele Artikel in von Experten begutachteten Fachjournalen. Die Ergebnisse von EU-GRASP werden die EU-Entscheidungsfindung und ihre Rolle in der Sicherheitsgovernance unterstützen sowie dem Block zur Verfeinerung seiner Sicherheitsstrategie und zur Förderung der Sicherheit verhelfen. Und so ist man der Verwirklichung von Europas Wunsch, ein sichererer und stabilerer Kontinent für seine Bürgerinnen und Bürger zu sein, soeben einen Schritt näher gekommen.

veröffentlicht: 2015-09-04
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