Die Sicherheitsaspekte von Copernicus

Die Copernicus-Dienstleistungen für Sicherheitsanwendungen nähern sich dem ausgereiften Betrieb, aber die Fortschritte in den Bereichen Governance und Datensicherheitspolitik verlangsamen den Übergang von der voroperativen Phase zum Dienstbetrieb. Ein EU-Projekt war bestrebt, dieses Hindernis aus dem Weg zu räumen, indem Modelle für eine effektive Governance dieser Anlage entwickelt wurden.

Die Copernicus-Dienstleistungen erfordern weiterhin Forschung und Entwicklung bzw. Großdemonstrationen, um die Betriebsreife zu erlangen. Insbesondere im Vergleich zu den Umweltdienstleistungen bleibt die Sicherheitsdimension von Copernicus relativ unterentwickelt. Das geht teilweise auf die Komplexität und die politischen Zwänge auf dem Gebiet der Sicherheit zurück.

Gleichermaßen wurden Fortschritte in der Gestaltung und Umsetzung einer nachhaltigen Governance-Struktur als ein Schlüsselfaktor für den erfolgreichen Übergang von voroperativen zu operativen Diensten ermittelt. Das EU-Projekt "Building relationships and interactions to develop GMES for European security" (BRIDGES) zielte darauf ab, durch Vorschlagen von Governance-Modellen, Umsetzungsoptionen und Positionen der Interessengruppen zu diesem Prozess beizutragen.

Unter Berücksichtigung des bestehenden institutionellen Rahmens zogen die BRIDGES-Partner auch mögliche Aufgaben des Satellitenzentrums der Europäischen Union (European Union Satellite Centre, EUSC) in Betracht. Diese Agentur ist als Einzige in der Lage, mit großen Mengen geografischer Daten so umzugehen, dass die Entscheidungsfindung unterstützt wird. Das EUSC könnte im Idealfall eine koordinierende Rolle für den Weltraumdatenzugang im Sicherheitsbereich übernehmen.

Die erste Phase des BRIDGES-Projekts beinhaltete eine detaillierte Analyse der existierenden Governance-Modelle, um Alternativen zur Koordination von Nutzungsanfragen und Dienstbereitstellung zu ermitteln. Aufbauend auf diesen Resultaten und der vorläufigen Bewertung der innerhalb des Projekts G-MOSAIC durchgeführten Arbeiten wurden in der zweiten Projektphase mehrere neue Governance-Modelle vorbereitet.

Angesichts der Heterogenität der Endnutzer und die zahlreichen Anwendungsgebiete waren diese neuen Modelle ausreichend spezifisch, um eine effektive Verknüpfung zwischen zivilen und militärischen Zielen zu gewährleisten. Die dritte geplante Arbeitsphase konzentrierte sich auf die Analyse technischer, rechtlicher und finanzieller Auswirkungen und umfasste eine Bewertung von Kosten und Nutzen.

Die Projektarbeit zur Governance der Copernicus-Sicherheitsdienstleistungen soll im Wesentlichen zur Verwaltung der zukünftigen operativen Dienstleistungen in drei Bereichen beitragen: Grenzkontrolle, Meeresüberwachung und Unterstützung außenpolitischer Maßnahmen. Diese Strategien haben besondere Bedeutung für die innere und äußere Sicherheit Europas.

veröffentlicht: 2015-08-03
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