Schneelawinen können äußerst zerstörerische Naturereignisse sein und
töten jährlich mehrere hundert Menschen. Dennoch wurden die Modelle, die
schon vor Jahrzehnten entwickelt wurden, durch Forschung zur
Lawinenvorhersage nicht weiterentwickelt.
Das EU-finanzierte Projekt "Triggering mechanisms of snow slab avalanches" (
TRIME) hatte die Mitentwicklung eines neuen Modells zur Entstehung erster Anrisse, die später zu Lawinenabgängen führen, zum Ziel. Die Forscher des Projekts hatten sich vorgenommen, dies durch die Entwicklung neuer Instrumente, die Sammlung von Lawinendaten und Modellierung zu erreichen.
TRIME begann mit dem Bau eines neuen Geräts, das in der Lage ist, die Eigenschaften der schwachen Schneeschicht zu messen. Man geht davon aus, dass diese schwache Schneeschicht Lawinenabgänge verursacht. Das Gerät wurde sowohl im Labor als auch bei Feldversuchen eingesetzt, um Daten zu den Eigenschaften der Schwachschichten innerhalb des Schnees zu sammeln.
Ein weiterer Aspekt des Forschungsprojekts war die Überprüfung von über 40 Modellen, die in der Vergangenheit zur Vorhersage von Lawinen genutzt wurden. Mit den gesammelten Daten konnten die Forscher ein neues Modell zum Verhalten schwacher Schneeschichten unter verschiedenen Stressoren entwickeln.
Zuletzt verwendeten die Forscher Daten von Lawinen auf der russischen Insel Sachalin, um die Auslöser von Lawinen zu untersuchen. Diese Forschung zeigte, dass die Lawinen auf Sachalin die tödlichsten weltweit sind und dass dies an der zunehmenden Besiedlung der Berghänge liegt.
Die Arbeit von TRIME hat sowohl die Schneeforschung als auch die Erforschung von Lawinen durch statistische und experimentelle Herangehensweisen vorangebracht. Auf lange Sicht wird das dabei helfen, den Einfluss dieser gefährlichen Naturkatastrophen auf den Menschen zu verringern.