Die Ausgewogenheit zwischen Sicherheit und Privatsphäre stellt bei der Videoüberwachung mehrere Herausforderungen dar. Im Rahmen einer EU-finanzierten Initiative entwickelte man ein neuartiges Videoüberwachungssystem, das wichtige Informationen automatisch, genau und zuverlässig bestimmen kann und unwichtige Daten sicher löscht.
Das Projekt "Automatic data relevancy discrimination for a privacy-sensitive video surveillance" (
ADDPRIV)
befasste sich mit der anspruchsvollen Aufgabe, bei der Videoüberwachung
eine Ausgewogenheit zwischen Sicherheit und Datenschutz herzustellen.
Insgesamt lautete das Ziel, neues Wissen sowie Algorithmen zu
entwickeln, die auf intelligenten Videoüberwachungslösungen aufbauen, so
dass mehr Sicherheit und Privatsphäre eingehalten werden kann.
Die Projektmitglieder definierten zunächst die Anforderungen, um eine bessere Übereinstimmung mit den Datenschutzrechten zu erreichen. Es wurde ein Endnutzer- und Ethik-Beirat gegründet, und man fertigte ein vorläufiges "Scoreboard" an, mit dem bewertet wird, in welchem Maße das System aus dem Projekt ADDPRIV diese Vorschriften erfüllt. Im Anschluss daran wurde das System auf der Basis von Bewertungen und Diskussionen zu aktuellen Systemen konzipiert.
Man legte eine Systemarchitektur fest und beschrieb Lösungen für jeden Systembaustein. Es wurden Algorithmen zur Unterscheidung der Datenrelevanz erschaffen, die automatisch Warnungen erzeugen. Für diese Algorithmen wurden zusätzliche Funktionalitäten entwickelt, so dass sie sich an verschiedene Szenarien anpassen können. Es wurden Technologien für eine intelligente Speicherung und ein sicheres Löschen entwickelt, darunter auch ein Algorithmus zur Datenkennzeichnung und eine Sortierung, die auf Grundlage der Relevanz der Bilder erfolgt. Die entwickelten Lösungen wurden dann umgesetzt und anhand von realen Szenarien auf Gültigkeit geprüft.
Schließlich wurde eine Reihe von Berichten erstellt, welche die Auswirkungen der vorgeschlagenen Lösungen untersuchen. Dazu gehören eine Analyse der Lösungen im Hinblick auf Menschenrechte, Bürgerrechte und das Potenzial zur Bürgerbeteiligung, eine Studie darüber, wann und wie man sie einsetzt sowie eine Bewertung der möglichen Auswirkungen, die die Technologie auf Endnutzer-Organisationen haben könnte.
Im Projekt ADDPRIV wurde eine modernste Videoüberwachungstechnik präsentiert, die das Recht des Bürgers auf Privatsphäre respektiert. Durch das Projekt verbessern sich die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Videoüberwachungsprozesse, und die Reaktionszeit in kritischen Situationen wird verkürzt. Es hat zudem das Potenzial, die Akzeptanz der Videoüberwachungstechnologien in der Gesellschaft zu verbessern.