Europa muss sich vor der illegalen Verbringung von Gütern und Menschen schützen, was bedeutet, dass die Seegrenzen konstant überwacht werden müssen. Es gibt bereits solche Systeme, die jedoch von zusätzlichen Kapazitäten, wie einer automatisierten Erkennung und Analyse, profitieren würden.
Mit dem EU-finanzierten Projekt "Protection of European seas and borders through the intelligent use of surveillance" (
PERSEUS) will man ein entsprechendes System entwickeln und vorstellen. Die Innovation vereint die bestehenden nationalen Systeme und bietet neue Funktionen, welche die Erwartungen des Europäischen Grenzüberwachungssystems (EUROSUR) 2013 übertreffen. Das System verspricht eine verbesserte Erkennung und Identifizierung verdächtiger kleiner Boote und Flugzeuge, eine weiterentwickelte automatisierte Erkennung von abnormalen Fahrzeugmustern und eine verbesserte Bedrohungsanalyse. Das aus 29 Mitgliedern bestehende Konsortium plant, weitere Empfehlungen und neue Betriebsstandards auszuarbeiten und ein Netzwerk der Nationalen Kontaktzentren zu unterstützen. Das Projekt wird bis Mitte 2015 laufen.
Die Arbeit konzentrierte sich zunächst auf das Zusammentragen von Nutzeranforderungen, was sowohl durch direkten Kontakt als auch durch eine Bewertung der Altsysteme erfolgte. In dieser Phase konnten die vorgeschlagenen Aktualisierungen für die Systeme und Architekturen eingebracht sowie verschiedene Einsätze und Szenarien gestaltet werden. Die Gruppe bewertete zudem eine Reihe von Bildern verschiedener Situationen.
Im Projekt wurde damit begonnen, Verbesserungen für Altsysteme umzusetzen, zu denen auch Subsysteme für eine automatisierte Analyse und Erkennung gehören. Andere Arbeiten befassten sich mit Antriebssystemen für eine Datenfusion, Werkzeugen, die Informationen aus öffentlich zugänglichen Quellen generieren können und weiteren innovativen Anwendungen. Anbieter maritimer Datendienste wurden mit einbezogen.
Die bisherigen Arbeiten haben zur Definition eines gemeinsamen Umfelds der Informationsweitergabe nach einem einheitlichen Datenmodell beigetragen.
Im Projekt wurden wichtige Empfehlungen zum rechtlichen und politischen Rahmen der vorgeschlagenen Überwachung und der damit verwandten Technologien formuliert. Das Team hat auch Verbindung zu anderen Gremien des Siebten Rahmenprogramms (RP7) aufgenommen, insbesondere mit jenen, die mit EUROSUR und Frontex verbunden sind. Schließlich hat das Konsortium bereits ein Verfahren zur Gültigkeitsprüfung vorbereitet, welche für spätere Projektphasen geplant ist.
Es wird erwartet, dass das PERSEUS-System zu einer verbesserten und integrierten Kontrolle und Überwachung der europäischen Seegrenzen führen wird. Das System trägt auch zur Umsetzung der dritten Phase von EUROSUR bei.