Eine EU-Studie untersuchte die Sicherheit der unterirdischen Sehenswürdigkeiten in Europa. Die Lösung ist ein Sicherheitsüberwachungssystem, bestehend aus Sensoren und Senderknoten, über die den Besuchern Sicherheitsaktualisierungen bereitgestellt werden.
Derzeit gibt es weltweit mehr als 3.600 unterirdische
Sehenswürdigkeiten, davon liegen mehr als die Hälfte in Europa. Ein
maßgeschneidertes technisches Sicherheitsüberwachungssystem für die
unterirdischen Sehenswürdigkeiten kann dazu beitragen, die Sicherheit
und die Risikoüberwachung zu verbessern. Im EU-finanzierten Projekt
UNDERSAFE
hatte ein aus neun Mitgliedern bestehendes Konsortium das Ziel, ein
solches System zu entwickeln. Die Technik sollte einfach zu bedienen und
instand zu halten sowie in der Lage sein, die Sicherheit und die
Umweltbedingungen automatisch und kontinuierlich zu überwachen. Das
Projekt fand September 2013 nach zwei Jahren seinen Abschluss.
Das Untersuchungsteam begann damit, die Bedürfnisse der mehr als 800 potenziellen Nutzer zu erfragen. Die Daten wurden verwendet, um die Arten von Aktivitäten und die Besucher zu charakterisieren, die von derartigen Attraktionen angezogen werden. Die Informationen dienten auch als Grundlage für eine Gefahrenanalyse, welche auch die Arten von Unfällen einschloss, die sich ereignet haben. Man kam im Projekt zu dem Schluss, dass kein Land über spezielle Regeln für Untergrundaktivitäten verfügt, und dass gesamteuropäische Vorschriften vorhanden sein sollten.
Auf Basis der Umfrage konnte man im Rahmen von UNDERSAFE erfolgreich ein System entwickeln, das auf den drahtlosen Kommunikationstechnologien RFID und Zig Bee basiert. Das System besteht aus Zugangspunkt-Modulen (AP-Modulen), die an den Oberseiten der Wände angebracht sind und neben anderen Sensoren auch solche beinhalten, welche die unterirdische Umgebung und Schwingungen in der Nähe überwachen. Besucher tragen zusätzliche Netzknoten, die mit den feststehenden AP-Modulen kommunizieren und von ihnen Informationen erhalten.
Das System umfasst ferner eine lange Liste zusätzlicher Komponenten oder Teilsysteme, die entweder von der Studiengruppe selbst entwickelt oder angepasst wurden. Beispiele hierfür sind mobile RFID-Tags, verschiedene Sensorelemente sowie Softwarekomponenten, wie beispielsweise eine Datenbank, ein Expertensystem und verschiedene Verarbeitungsalgorithmen. Die zusätzlichen Software-Arbeiten umfassten ausgeklügelte Management-Schnittstellen und Kommunikationssubsysteme.
Im Projekt UNDERSAFE wurde ein System entwickelt, das die Sicherheitsüberwachung und Warnungen in unterirdischen Touristenstätten verbessert. Das System bietet auch wirtschaftliche Vorteile für den europäischen Tourismus und für kleine europäische Unternehmen.