Durch genormte europäische Eisenbahnausrüstung wird das Schienennetz leichter angreifbar. In einer europäischen Studie wurden wahrscheinliche Formen elektromagnetischer (EM-) Angriffe untersucht, und Schutzlösungen werden entwickelt, die zuverlässige Kommunikationsarchitektur und ein Managementsystem umfassen.
Die Homogenisierung europäischer Schienennetztechnologien bringt viele
Vorteile mit sich, führt jedoch auch Sicherheitsrisiken ein.
EM-Ausrüstung, mit der ein Teil des Systems angegriffen werden kann, ist
auch bei anderen Teilen wirksam, insbesondere in Anbetracht der
Tatsache, dass europäische Eisenbahnunternehmen nur öffentliche
Technologien anpassen.
Mit EU-Finanzierung wurden im Projekt "Security of railways against electromagnetic attacks" (
SECRET) die Auswirkungen von EM-Angriffen auf europäische Schienennetze untersucht. Die Ziele des elfköpfigen Konsortiums bestanden in Bedrohungsanalyse, technischem Schutz und politischen Empfehlungen. Die Initiative wird drei Jahre lang bis August 2015 laufen.
Die Projektmitglieder eruierten, wie mit einer Risikoanalyse zu Schienennetztechnologien und einer Bedrohungsanalyse fortgefahren werden sollte. Durch die Forschungsarbeit wurden die drei wahrscheinlichsten Klassen eines Angriffs identifiziert. Zwei sind möglich, jedoch technisch schwer durchführbar, wodurch die wahrscheinlichste in der Störung der Informationsübertragung zwischen Systemkomponenten besteht. Durch öffentliche Beschreibung dieser Bedrohungen könnten sie leichter umgesetzt werden, daher wurde ein "Anwendungsfall" zum Testen verschiedener Lösungen definiert, der keine sicherheitskritischen Informationen enthält.
Durch Laborversuche wurden die Signale, die von Störgeräten erzeugt werden, charakterisiert und die Anfälligkeit der Empfängerausrüstung beurteilt. Ähnliche Messungen wurden an Gleisen, in Eisenbahnwaggons und an Bahnhöfen durchgeführt. Die gesammelten Daten zeigten die Auswirkungen getrennter zweiteiliger EM-Angriffsgeräte.
Das Team schlug eine Schutzlösung vor, die eine robuste Kommunikationsarchitektur mit einem Teilsystem für das Angriffsmanagement in sich vereint. Die Prüfung wird in einer zukünftigen Projektphase durchgeführt werden.
Durch SECRET wurden bereits mögliche Sicherheitsbedrohungen für europäische Eisenbahnsysteme definiert, und das Projekt ist auf einem guten Weg, praktische Lösungen bereitzustellen. Die Forschungsarbeit konnte auch aufzeigen, wie die Angriffe in der Praxis umgesetzt werden könnten.