Angesichts einer steigenden Bedrohung in städtischen Gebieten arbeitet die EU an der Entwicklung einer leistungsfähigeren und effizienteren Strategie für die Bekämpfung des Terrorismus. Das resultierende TACTICS-System wird das zivile Risiko mindern und Anti-Terror-Bemühungen auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene verstärken.
Nach traumatischen Ereignisse in städtischen Gebieten, wie etwa die
Anschläge am 11. September 2001 haben offensichtlich in den letzten
Jahren zu einem intensiven Fokus auf Anti-Terror-Bemühungen geführt.
Städtische Gebiete sind aufgrund ihrer hohen Bevölkerungsdichte und
kulturellen Bedeutung speziell gefährdet. Für die Sicherheitsbehörden
ist es schwierig, ungewöhnliches Verhalten in städtischen Gebieten zu
erkennen oder Plätze in der Stadt zu kontrollieren. Diese Kräfte müssen
ein Gleichgewicht zwischen Privatsphäre und Sicherheit finden.
Um die Sicherheit zu erhöhen und die Folgen von Terrorismus zu
mindern, müssen die Techniken zur Erkennung von Hinweisen auf Anschläge
und zur schnellen Beurteilung der Reaktionsmöglichkeiten verbessert
werden. Mit Verbesserungen dieser Art befasst sich das Projekt
TACTICS ("Tactical approach to counter terrorists in cities").
TACTICS will ein effektiveres Anti-Terror-System schaffen, das bei
der Beurteilung von Bedrohungen oder Angriffen jegliche Verzerrung
verhindert, Fehlalarme vermeidet und nichts übersieht. Hierfür wird die
Analyse der Bedrohung in drei Teile aufgeteilt, denen verschiedene
Sicherheitskräfte zugewiesen werden.
Der erste Teil ist das Bedrohungsmanagement, bei dem der Blick auf
Entscheidungen zum operativen Gesamtbild gerichtet wird. TACTICS soll
Expertenwissen zum Zeitpunkt der tatsächlichen Bedrohung liefern, um
schnellere und genauere Anweisungen zu ermöglichen. Im zweiten Teil wird
die Bedrohung in beobachtbare terroristische Verhaltensweisen zerlegt,
die in städtischen Gebieten festgestellt werden können, um die
Einsatzbereitschaft zu verbessern. Der dritte Teil besteht aus dem
Management der Leistungsfähigkeit, mit der bessere Kenntnisse über die
Leistungsfähigkeit zur Reaktionsmaßnahme unmittelbar nach dem Ereignis
zur Verfügung gestellt werden. Durch die Unterteilung und die
Verbesserung dieser drei Aspekte will TACTICS eine effizientere
Teamarbeit erreichen, um Bedrohungen erkennen, bewerten und auf sie
reagieren zu können.
TACTICS veranstaltete einen Endnutzer-Workshop, wo mögliche
Angriffsszenarien diskutiert und das Operationskonzept simuliert wurden.
Die Ergebnisse daraus und die Analyse vergangener Angriffe auf
strukturierte unvoreingenommene Art und Weise werden dazu genutzt, das
System zu verbessern.
Letztlich wird TACTICS die Wirksamkeit der Sicherheitskräfte für
Anti-Terror-Bemühungen in städtischen Gebieten verbessern. Lokale Kräfte
werden in der Lage sein, die öffentliche Ordnung besser zu bewahren,
während nationale Einsatzkräfte Bedrohungen und Risiko effizienter
analysieren und Anti-Terror-Maßnahmen entsprechend koordinieren können.
Beiträge dieser Art werden im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus von
entscheidender Bedeutung sein.