Komfortable Hightech-Überwachungssysteme erfreuen sich zunehmender
Beliebtheit, um die Sicherheit auf vielen Ebenen zu gewährleisten, aber
ihre aufdringliche Art ruft unter den Bürgerinnen und Bürgern
gleichermaßen Besorgnis hervor. Das EU-finanzierte Projekt "RESPECT –
Rules, expectations & security through privacy-enhanced convenient
technologies" (
RESPECT)
betrachtet, wie im Bereich der Informations- und
Kommunikationstechnologien für Überwachung Sicherheit und Datenschutz
auszubalancieren sind.
Das Projektteam untersuchte, wie die Bürger ein derartiges
Ausbalancieren empfinden, einschließlich ihrer Wahrnehmungsebenen und
Meinungen in dieser Hinsicht, und entwickelt datenschutzfreundliche
Lösungen, mit denen Mängel behoben werden. Insbesondere erkundet man
Schwerpunkte in der Überwachungsforschung, z. B. Videoüberwachung
(Closed-Circuit Television), Datenbank-Mining und Zusammenschaltung,
Onlineanalysen sozialer Netzwerke, Funkfrequenzkennzeichnung (RFID),
Geolokations-/Sensorgeräte und Nachverfolgung von Finanztransaktionen.
Im Sinne seiner Ziele überprüft RESPECT die Wirksamkeit von
Überwachungssystemen, wobei die sozialen und wirtschaftlichen Kosten
ihrer Übernahme geprüft, ihre rechtlichen Auswirkungen betrachtet und
bestmögliche Verfahren in diesem Bereich etabliert werden. Es wird ein
Toolkit für Entscheidungsträger inklusive einer Faktoren-Checkliste
(sozialen, wirtschaftlichen, rechtlichen usw.) fertiggestellt, damit sie
mehr erfahren und die am besten geeigneten Systeme auswählen können.
Das Toolkit enthält außerdem Systemgestaltungsrichtlinien und
-verordnungen, welche die Strafverfolgungsbehörden bei der
Bereitstellung von Überwachungssystemen anwenden können.
Bereits jetzt konnte das Projekt bedeutende Fortschritte in allen
untersuchten Bereichen, etwa bei Datenbankrecherchen und der
Nachverfolgung von Finanzgeschäften, verzeichnen. Es vervollständigte
außerdem die Dokumentation der relevanten Gesetze zur Überwachung und
identifizierte Sicherheitsvorkehrungen, Mängel und bestmögliche
Verfahren. Die Resultate stellte man auf dem ersten
RESPECT-Politikworkshop mit dem Titel "OPENSUR-2013 Privacy Enabled
Surveillance?" vor, der 2013 in Slowenien stattfand.
Nach Projektabschluss werden Politikgestalter und
Strafverfolgungsbehörden über ausgereifte Leitlinien und Werkzeuge
verfügen, die zur Herstellung einer Balance zwischen Sicherheit und
Datenschutz/Privatsphäre beitragen werden. Die beiden Konzepte müssen
einander nicht gegenseitig ausschließen, und so werden die europäischen
Bürgerinnen und Bürger hoffentlich jeweils vom Besten aus beiden Welten
profitieren.