Rettungsdiensten sowie Zivilschutz- und Katastrophenmanagementkräften 
wird dank des EU-Projekts INCREO ("Increasing Resilience through Earth 
Observation") die Arbeit erleichtert.
Die Auswirkungen des Klimawandels machen sich bereits bemerkbar und 
jedes Jahr wird Europa von Naturkatastrophen wie beispielsweise 
Überschwemmungen heimgesucht. Im Rahmen des INCREO-Projekts werden 
maßgeschneiderte Lösungen im Bereich der Erdbeobachtung entwickelt, um 
anwendergerecht einer Vielzahl von Risiken begegnen zu können. Die 
Erdbeobachtungsdaten werden im Rahmen des EU-Programms Copernicus 
gesammelt, das bis vor Kurzem unter dem Namen Globale Umwelt- und 
Sicherheitsüberwachung (Global Monitoring for Environment and Security, 
GMES) bekannt war.
Das INCREO-Projekt ist auf in mehrfacher Hinsicht gefährliche 
Situationen ausgerichtet, also Situationen, in denen Katastrophen 
entweder gleichzeitig auftreten können oder in denen eine Katastrophe 
eine andere auslöst. Das Projekt berücksichtigt hierbei in 
Anwendungsszenarien Dammbrüche, Sturmfluten, große Wellen, Hochwasser 
sowie Erdrutsche.
Im Oktober 2014 wurde auf der Webseite des Projekts unter dem Produktabschnitt (
http://www.increo-fp7.eu/products/)
 ein erster globaler Überblick über die Widerstandsfähigkeit und 
Anfälligkeit Südwesteuropas und Südostasiens gegeben. Des Weiteren wurde
 eine Übersichtskarte der im Kreis Buzău, Rumänien, überwachten 
Oberflächenbewegungen hochgeladen.
Wollen wir die Auswirkungen von Katastrophen eindämmen, so müssen 
wir verstehen, wie klimatische und sozioökonomische Veränderungen dazu 
beitragen, wo und wann Katastrophen auftreten. Erdbeobachtungsdaten 
helfen uns bei der Überprüfung und Modellierung dieser Veränderungen und
 können uns potenziell ermöglichen, nachhaltige 
Riskikomanagementstrategien zu entwickeln.  Häufig jedoch herrscht bei 
den in den Gebieten mit einer hohen Anfälligkeit für Katastrophen 
lebenden Menschen ein geringes Risikobewusstsein vor.
Dies kann dazu führen, dass Maßnahmen zur Eindämmung von 
Katastrophen nur unzureichend umgesetzt werden. In manchen Fällen führt 
ein solcher Mangel an Risikobewusstsein dazu, dass Flächen in einer 
Weise genutzt werden, die die Auswirkungen von Katastrophen noch 
verschlimmern. Da im Rahmen des INCREO-Projekts Satellitenbilder und 
Kartierungstechniken verwendet werden, können Risikozonen realistisch 
abgebildet, das Risikobewusstsein geschärft und Bewältigungsstrategien 
angewandt werden, falls Risiken unvermeidbar sein sollten.
Die Evakuierung der Anwohner vor Ort ist im Katastrophenfall eine 
der zentralen Problemstellungen für die Rettungskräfte. Das Projekt ist 
daher darauf ausgerichtet, Beobachtungsdaten zu verwenden, um die 
Bevölkerungsdichte bestimmen zu können. Um dies zu erreichen, muss das 
Team eine Methode entwickeln, um die erforderlichen Informationen aus 
Fernerkundungsdaten zu ermitteln. Diese müssen wiederum kalibriert 
werden, um genaue Ergebnisse liefern zu können.
Das internationale Projekt führt zehn Partner aus sieben Ländern 
zusammen. Zu den Mitgliedern dieses Projekts zählen sowohl Unternehmen 
wie Airbus als auch Organisationen wie die UNESCO in Venedig, die dazu 
beitragen, Standorte mit hohem Risiko sicherer zu machen. Das 
Gesamtbudget des in Frankreich koordinierten INCREO-Projekts beläuft 
sich auf beinahe 3 Millionen EUR, von denen annähernd 2 Millionen EUR 
aus dem RP7 stammen.
Weitere Informationen sind abrufbar unter:
INCREO
http://www.increo-fp7.eu/