Krebsschnüffler verspricht eine frühere Diagnose
Europäische Wissenschaftler haben die NaNose geschaffen, ein Gerät, das aus dem Atem eines Patienten in weniger als 10 Minuten Lungenkrebs erkennen kann.
In den letzten Jahren wurde in einer Reihe von Berichten entdeckt, dass
flüchtige organische Verbindungen aus den Membranen oder der
Mikroumgebung von Krebszellen im Atem einer Person enthalten sind.
Flüchtige organische Verbindungen in der ausgeatmeten Luft könnten eine
billige, schnelle Diagnose von Lungenkrebs bieten, die aktuelle teure
und zeitintensive Tests ersetzen könnte.
Das EU-finanzierte Projekt http://LCAOS.eu (LCAOS) (A nanoscale artificial nose to easily detect volatile biomarkers at early stages of lung cancer and related genetic mutations) arbeitete an der Entwicklung einer künstlichen Nase, um sowohl das Vorhandensein von Lungenkrebs als auch ein individuell erhöhtes Risiko für eine Krankheitsentwicklung zu erkennen.
Die Wissenschaftler entwarfen, bauten und testeten erfolgreich das NaNose-Konzept und verwendeten dafür Nanodrähte mit molekular-funktionellen Gruppen, die mit einem Mustererkennungssystem verbunden sind, um die Ergebnisse zu analysieren. Diese Information kann eine Diagnose liefern, die Lungenkrebstherapie beobachten oder auf ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs hinweisen.
Die NaNose wurde an mehr als 600 Patienten getestet und zeigte eine sehr gute Empfindlichkeit und Erfolgsquote bei der Diagnose von Lungenkrebs in den verschiedenen Stadien. Das Gerät kann trotz Störfaktoren wie ethnische Zugehörigkeit oder Rauchgewohnheiten auch zwischen verschiedenen genetischen Markern von Lungenkrebs unterscheiden.
LCAOS ist es gelungen, die frühe Erkennung und Diagnose von Lungenkrebs mit der preiswerten, schnellen und nicht-invasiven NaNose weit über den aktuellen Stand der Technik hinaus zu verbessern. Das Gerät hat das Potenzial, Lungenkrebsmortalität und Gesundheitskosten zu reduzieren, und könnte in Zukunft auch auf andere Arten von Krebs anwendbar sein.
veröffentlicht: 2016-04-18