Die am 23. Januar in Parma gestartete
Initiative soll die bei der Produktion von Trockenfleischwaren, wie
Prosciutto, Lardo, Bresaola, Capocollo calabrese, Guanciale und
Soppressata, verwendete Salzmenge verringern. Im Gegensatz zu Fast Food
hat dieses Fleisch aufgrund des Herstellungsverfahrens stets einen hohen
Salzgehalt. Mit Salz wird eine Vermehrung von Bakterien verhindert, da
nach der Aufnahme nur sehr geringe Mengen an Wasser im Fleisch
zurückbleiben.
Trockenwurstwaren werden von den Verbrauchern immer noch als gesunde
und traditionelle Lebensmittel angesehen. Und obwohl das Fleisch
gepökelt werden muss, ist man sich weitgehend darüber einig, dass die
Produzenten von Rohschinken ihre Technologie verbessern müssen, um das
Salzen ihrer Produkte zu steuern.
Die Senkung des Salzgehalts in derartigen Produkten kann für beide
Seiten von Vorteil sein - es ist nämlich nicht nur gesünder, sondern
gewährleistet auch die erwartete Endqualität, was für europäische
Produzenten von entscheidender Bedeutung ist, wollen sie in einem
globalen Markt wettbewerbsfähig bleiben.
Das Projekt PROCURED will ein neues System zur Steuerung der
Pökelphase bei der Herstellung von Rohschinken entwickeln und einführen.
Ein Mitglied des Projekts erklärt: "Die vorgeschlagene Lösung basiert
auf In-Line-Modulen mit einer schnellen und nicht-invasiven Technik, mit
der die Eigenschaften des Schinkens hinsichtlich Salzaufnahme und der
aufgenommenen Salzmenge während des Salzens gemessen werden."
Das System ist mit einer auf künstlichen neuronalen Netzen
basierenden Software ausgestattet, die "geschult" wird, Salzparameter
entsprechend den Eigenschaften des Rohschinkens und des Zielsalzgehalts
bereitzustellen. Ein vorkommerzielles System wird am Ende des Projekts
den Unternehmen angeboten.
Das Konsortium umfasst die Trockenpökelfleischproduzenten (GALLONI,
CENT), die für die Validierung der Technologie verantwortlich sind, und
KMU in der fleischverarbeitenden Industrie (LENZ, ROSER, STEVIA,
STRASSER). Wissenschaftliche Unterstützung kommt aus dem Bereich der FTE
(ATEKNEA, IRTA, SSICA). Es wird dem Projekt hoffentlich gelingen,
"PROCURED"-Schinken als eine besondere Option im Vergleich zu den
Mitbewerbern anzubieten.
Die Ziele von PROCURED erfüllen auch die Verordnung der EG 1924/2006
über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben über Lebensmittel,
einschließlich Angaben wie "kochsalzarm".
Und die Verbraucher? Wenn Sie die Aufnahme von Salz verringern
möchten, das sich in ihrem wöchentlichen Einkaufswagen versteckt, halten
Sie im Supermarkt demnächst Ausschau nach "ProCured"-Schinken.
Source: Lenz Instruments
Referenz: Gestützt auf eine CORDIS Wire-Pressemitteilung der Technischen Universität Athen