Endlich Raum für den Datenschatz des Copernicus-Projekts

EU-Forscher arbeiten an einer Infrastruktur zur gemeinsamen Nutzung, über die ein Zugang zu Erdbeobachtungsdaten, Hochleistungscomputerlösungen und Daten aus Fast-Echtzeit-Einspeisung hergestellt werden soll.

Durch automatisierte Datenerfassung, -katalogisierung und -verarbeitung soll die Einführungszeit von Erdbeobachtungssystemen reduziert werden. Mit diesem Konzept reichen die Ambitionen des SENSYF-Projekts weit über den derzeitigen Status quo hinaus. Erstmals haben Partner aus Wissenschaft und Industrie damit Zugang zu dezentralen Rechner- und Speicherkapazitäten, die bei jeder Sentinel-Mission zur Verfügung stehen.

Für jede der durch die Europäische Weltraumorganisation ESA durchgeführten Sentinel-Missionen stellen jeweils zwei Satelliten Daten für den Betrieb der Copernicus-Dienste bereit. Derzeit sind Wissenschaftler und kleine und mittelständische Unternehmen gleichermaßen von der Nutzung der riesigen Datenmengen, die durch die Sentinel-Satelliten generiert werden, ausgeschlossen, da sie weder Zugang zu ihnen haben noch mit den zu ihrer Bewältigung erforderlichen Rechner- und Speicherkapazitäten ausgestattet sind.

Dank der Schaffung des SENSYF-Netzwerkes werden Nutzer mit entsprechendem Interesse in die Lage versetzt werden, ihre Dienste in einem kollaborativen Umfeld einzubringen, welches ihnen erlaubt, auf das Verarbeitungs- und Speichervolumen der Cloud zuzugreifen. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um eine Ausweitung der On-Demand-Verarbeitungs-Netzwerkumgebung der Europäischen Weltraumorganisation. Durch die neue hybride Cloud-Infrastruktur können Mehrwertdienstleistungen des Erdbeobachtungssystems in öffentlichen wie privatwirtschaftlich genutzten Clouds erbracht werden.

Während des zweiten Projektjahres wurde die erste Version einer neuen Cloud-Plattform veröffentlicht. Des Weiteren wurden sieben verschiedene Dienste für die Konzeptvalidierung vorgeschlagen und die Vorinbetriebnahmephase eingeleitet. Getestet wurden hierbei etwa Tools, die durch die kombinierte Nutzung von Sentinel-2- und Sentinel-3-Daten fast in Echtzeit Wasserqualitätsdaten bereitstellten.

Es wurden zahlreiche Tests durchgeführt, die dazu dienten, möglichen Dienstleistern vor Augen zu führen, wie Anwendungen in das SENSYF-Netzwerk integriert werden könnten. Die neuen Produkte zur Datenverarbeitung und -speicherung wurden auch auf internationalen Konferenzen vorgestellt, auf welchen Teilnehmer anderer Projekte, aber auch Privatpersonen großes Interesse daran zeigten, Zugang zu den Tools und der zugehörigen Infrastruktur zu erhalten.

veröffentlicht: 2015-10-30
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