Holografische Dualität in der Quantenwelt
Holografie liefert eine nichttriviale Verbindung zwischen konventionellen quantenmechanischen Theorie der Felder und Teilchen und der Quantentheorie der Schwerkraft. Noch ist unklar, welche Quantenfeldtheorien Gravitationsduale aufweisen und welche nicht.
Das Projekt "Fundamentals and applications of holographic duality"
(HOLOERG) bezog seine Motivation aus dieser Verbindung mit
weitreichenden Auswirkungen auf fundamentale Naturgesetze. Hier könnten
die Wissenschaftler zu einem neuen Verständnis der Phänomene der
Quantenfeldtheorie gelangen.
Man widmete der Anwendung der Holografie zum Durchschauen der
Hochtemperatur-Supraleitfähigkeit und der Eigenschaften von
Supraleitern, die mit konventionellen Ansätzen nur schwer zu erfassen
sind, große Anstrengungen. Im Rahmen des HOLOERG-Projekts offenbarte
diese radikal neue "holografische Dualitätsansatz" völlig neue
Erkenntnisse.
Laut der klassischen Theorie der Gravitation verhält sich die
Raumzeit zu jedem massiven Objekt wie eine Bowlingkugel, die in der
Mitte eines Trampolinsprungtuchs aus Gummi eingesunken ist. In der
Quantenfeldtheorie vermitteln Teilchen namens Graviton die Schwerkraft.
Mit der Versöhnung der beiden Theorien konnte besser erklärt werden, auf
welche Weise stark wechselwirkende Systeme schwach miteinander
verknüpft sind.
In der Natur treten stark wechselwirkende Systeme auf, zum Beispiel
in Form von Supraleitern und Josephson-Kontakten. Diese werden durch
Einfügen einer dünnen Schicht aus einem nicht supraleitenden Material
zwischen zwei Lagen aus supraleitendem Material hergestellt. Weitere
interessante Anwendungen finden sich in der Physik der kondensierten
Materie.
Die HOLOERG-Wissenschaftler entwickelten die mathematische
Möglichkeit zur Beschreibung des Quantenuniversums in holografischen
Begriffen. Im Einzelnen entsprachen die Phänomene, die in einem
dreidimensional Bereich stattfinden, ganz anderen Phänomenen, die deren
zweidimensionaler Außengrenze ablaufen. Diese mathematische
Übereinstimmung wurde gleichermaßen auf vierdimensionale Gebilde
angewandt.
Dieser Ansatz erweiterte den konventionellen Blick auf die
Quantenphysik, die physikalische Phänomene unter Einsatz von Störungen
an Feldern beschreibt, die sich als Teilchen oder Wellen manifestieren.
Um das kuriose Verhalten der Materie zu verstehen, betrachtete das
HOLOERG-Projekt das Innere zwischen den niederen und höheren
Dimensionen, was spannende Auswirkungen auf die Laborexperimente hatte.
veröffentlicht: 2015-02-13