Herzbehandlung durch Ultraschall

Ein Herzstillstand zählt nach wie vor zu den größten Herausforderungen für die moderne Kardiologie. Ein europäisches Konsortium arbeitet an einer neuen Behandlung, die auf Ultraschalltechnologie basiert.

Beinahe alle 30 Sekunden erleidet eine Person in der Westlichen Welt einen plötzlichen Herztod oder einen Herzfehler. Eine Reihe aufstrebender Behandlungsmethoden gibt im Kampf gegen diese Ereignisse Anlass zur Hoffnung. Bei einer Ablatiobehandlung bspw. wird das Herzgewebe zerstört, das abnormale elektrische Leitmuster verursacht, während Schrittmacher die Herzfunktion in von einem Infarkt betroffenen Bereichen verbessern können.

Es ist zwingend erforderlich, die Kluft zwischen den klinischen Anforderungen und den derzeit zur Verfügung stehenden Technologien für die Evaluation der Herzfunktion zu schließen. Das Ziel des EU-finanzierten Projekts USART (Ultrasound guided cardiac arrythmia treatment) besteht darin, in diesem Bereich europäische Kompetenzen zu entwickeln und neue Produkte herzustellen, von denen Patienten direkt profitieren können.

Über Ultraschall bieten sich gute Bildfrequenzen, die Kardiologen ermöglichen, die schnelle Kontraktion des Herzens sowie Bewegungen der Herzklappen zu untersuchen. Um Herzabnormalitäten zu untersuchen, werden die USART-Forscher ultraschnelle Bildgebungstechniken sowie Methoden entwickeln, die diese Ereignisse zuverlässig in 3D reproduzieren können. In diesem Zusammenhang wird die Übertragung mehrerer Ultraschallstrahlen erforscht. Mit Bildsegmentierungsinstrumenten war es erfolgreich möglich, den linken Vorhof zu rekonstruieren und dessen Funktion zu visualisieren.

Ferner werden durch USART Echtzeit-Ultraschallanleitungen gegeben, um den Behandlungseffekt einer Ablatiobehandlung in von einem Infarkt betroffenen Bereichen zu überwachen. Die Projektpartner sind zuversichtlich, dass die aktuelle Erfolgsrate von 70 % bei einer Ablatiobehandlung verbessert und dass die Temperatur während einer Thermoablation werden kann. Ein neues Bilderfassungsinstrument, das auf optische Flusstechniken zurückgreift, wird dabei behilflich sein, die Erprobung im Zuge intraoperativer Vorgänge anzuleiten.

Insgesamt gesehen werden die ultraschallbasierten USART-Methoden die Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen wesentlich verbessern. Ultraschall könnte hinsichtlich der Bildgebung potenziell Röntgenstrahlen ersetzen und neuartige bildgebungsbasierte Eingriffe am Herzen ermöglichen.

veröffentlicht: 2016-01-18
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