Zur Wasserkapazität von Bäumen
Neue Forschungen haben spezifische Gene und Proteine entdeckt, mit deren Hilfe sich Bäume gegen Trockenstress schützen.
Die Wälder in Westeuropa sind besonders anfällig für Dürren und
Hitzewellen, die außerdem immer häufiger und schlimmer werden. Bäume
können sich aber gegen extreme Wasserknappheit verteidigen, und zwar mit
der hydraulischen Kapazität innerhalb des Xylems (Gefäße, die Wasser
von den Wurzeln durch den Rest der Pflanze transportieren).
Die genauen physikalischen und genetischen Mechanismen dieser
hydraulischen Kapazität sind noch kaum erforscht, aber das EU-geförderte
Projekt TREE CAPACITANCE hat neue Erkenntnisse gewonnen. Anhand
mehrerer Hybrid- und Kontroll-Pappeln konnten die Forscher die
physikalischen Mechanismen der Kapazität bei Wassermangel und bei
normalen Bedingungen enträtseln.
Außerdem fanden sie heraus, dass zwei Gene, Aquaporine (AQP) und
zellwandgebundene Kinasen (WAK), bei wechselndem Pflanzenwasserstand
unterschiedliche reguliert werden. AQP kodieren für Wasserkanalproteine,
während WAK für Proteine kodieren, die an die Zellwand und die
Plasmamembran gebunden sind.
Diese Ergebnisse stützen die Hypothese, dass WAK Austrocknung spüren
können und dann die Aktivität der Aquaporine entsprechend regulieren.
Die Forscher von TREE CAPACITANCE konnten damit beleuchten, wie die
hydraulische Kapazität von Wasserspeichern im Xylem die Auswirkungen von
Trockenstress bei Bäumen abfedert. Diese Arbeit wird Waldwirtschaft und
Umweltschutzbemühungen in Europa angesichts des Klimawandels
unterstützen.
veröffentlicht: 2015-02-24