Untersuchungen zu neuen Gruppen von Bodenmikroben
Forscher haben eine neue Methode entwickelt, die bei der detaillierten Kartierung von Netzwerken von Bodenmikroben helfen soll.
Bodenmikroben wie Bakterien und Pilze bauen kohlenstoffreiches
Pflanzenmaterial (Zellulose) ab. Als solche spielen sie eine
entscheidende Rolle im Kohlenstoffkreislauf der Erde, über die Faktoren,
die mikrobielle Vielfalt und Aktivität beeinflussen, ist aber noch
wenig bekannt.
Bislang wurde nur ein winziger Teil der Bodenmikroorganismen, die in
einem Labor gezüchtet werden können, untersucht, um den Zelluloseabbau
besser zu verstehen. Aber jetzt können dank moderner
molekularbiologischer Techniken Bodenproben direkt untersucht werden.
Einige dieser Techniken wurden kürzlich im Rahmen des EU-geförderten
Projekts SAE_SNSP_UVA ("Nanosims enabled approach to understand
bacterial and fungal cellulose degraders in soils") weiterentwickelt.
Insbesondere konnten die Forscher Probenkomponenten extrahieren, die
klein genug waren, um eine Einzelzellen-Genomsequenzierung mit Hilfe
modernster Instrumente zu ermöglichen.
In einer Machbarkeitsstudie (Proof-of-Concept) der neuen
Extraktionsmethode wurde sie für den Nachweis von Zellulose abbauenden
Mikroben aus einem österreichischen Buchenwaldboden angewandt. Genauer
gesagt wurden verschiedenen Gruppen dieser Mikroorganismen mithilfe von
biogeochemischen, molekularen und enzymatischen Studien charakterisiert.
Eine wichtige Erkenntnis war, dass die Zugabe von Glukose in den
Proben eine Verschiebung in der Gemeinschaft verursachte, die Bakterien
begünstige, während zusätzlicher anorganischer Stickstoff Pilze
begünstigte.
Diese Studie trug zu unserem Wissen über den Zelluloseabbau und die
diesen steuernden Faktoren bei. Weil Böden die größten Mengen an
Kohlenstoff auf der Erde enthalten, sollten wir besser verstehen, welche
Rolle sie im terrestrischen Kohlenstoffkreislauf spielen.
veröffentlicht: 2015-02-24