Genetische Analyse des Geruchssinns
Der Geruchssinn ist für Tiere sehr wichtig, denn damit können sie Nahrung, Feinde und Freunde erkennen. Kenntnisse über die zugrunde liegenden neuronalen Funktionen sind entscheidend für das Verständnis der Geruchsverarbeitung.
Das EU-finanzierte Projekt ODORPROCESSING ('Genetic analysis of
olfactory processing and function') untersucht die funktionellen
Eigenschaften der zugrunde liegenden neuronalen Schaltkreise des
Geruchssinns.
Hierfür veränderten die Forscher die neuronale Geruchsaktivierung an
Versuchsmäusen, bei denen 95% der sensorischen Neuronen den gleichen
Rezeptor exprimieren. Vorläufige Analysen dieser transgenen Mäuse legen
nahe, dass das Erkennen von Mustern der neuronalen Aktivität für die
Geruchswahrnehmung wichtig ist.
Die Forscher testeten das Modell mit Zwei-Photonen-Bildgebung
(in-vivo), um Muster der glomerulären Aktivität und ihrer Umwandlung in
kortikale Darstellungen des Geruchs zu definieren. Mithilfe der
transgenen Mäuse beschrieben sie durch Gerüche ausgelöste neuronale
Aktivität in bestimmten neuronalen Zelltypen.
Hier weisen erste Ergebnisse darauf hin, dass die Hemmung mehrerer
Stufen des olfaktorischen Pfades eine Schlüsselfunktion bei der
Verarbeitung dieser neuronalen Aktivität spielt. In einem letzten
Schritt sollen lichtempfindliche Proteine (Optogenetik) und
chemogenetische Ansätze eingesetzt werden, um an lebenden Tieren die
funktionelle Organisation neuronaler Schaltkreise und ihre Rolle bei
geruchsgesteuerten Verhaltensweisen zu untersuchen.
veröffentlicht: 2015-02-19