Dieser Vorgang
wird als Stickstofffixierung bezeichnet und dient durch die Umleitung
von Stickstoff aus der Umgebung in die Nahrungskette einem wichtigen
ökologischen Zweck. Diazotrophe sind eine neu entdeckte Gruppe von
marinen Stickstoff-Fixierern und arbeiten in Symbiose mit anderen
Mikroorganismen, den sogenannten Ciliaten oder Wimpertierchen, zusammen,
um Stickstoff im Ozean zu fixieren.
Das EU-geförderte Projekt SYMNIF ("Evolution of symbiosis between
ciliates and nitrogen-fixing prokaryotes") widmete sich der Untersuchung
der Symbiose zwischen Diazotrophen und ihren Wirten.
Dafür wurden aus dem Nordatlantik über 100 verschiedene Proben von
Wimpertierchen gesammelt und auf das Vorhandensein von diazotrophen
Symbionten hin getestet. Bei fast der Hälfte der untersuchten Proben
waren Stickstoff fixierende Symbionten zu finden.
Tests an kultiviertem Zooplankton für fünf Jahre zeigten, dass bei
vielen verschiedenen Typen von Ciliaten die gleichen diazotrophen Arten
zu finden waren.
Im Frühjahr und Sommer gesammelte Proben zeigten mehr Symbionten als
die im Winter gesammelten, wahrscheinlich wegen des Stickstoffabbaus im
Meerwasser während des Sommers. Die Zugabe von Stickstoff zu
gezüchtetem Zooplankton hatte allerdings keinen Einfluss auf die Rate
der Stickstofffixierung, was darauf schließen lässt, dass die
Diazotrophe keine frei lebenden Arten waren.
SYMNIF lieferte neue Erkenntnisse zu einer wichtigen Gruppe mariner
Mikroorganismen. Das Wissen darüber, wie diese symbiontischen
Mikroorganismen bei der Stickstofffixierung zusammenarbeiten, wird den
Forschern dabei helfen, die globalen Stickstoffflüsse besser zu
verstehen.