Wissenschaftler arbeiteten an einer verfeinerten Zusammensetzung von Fischfutter und an Fütterungsstrategien, um die Kosteneffizienz der europäischen Produktion von Wolfsbarsch zu verbessern. Dabei geht es unter anderem um das Verständnis der Bedürfnisse des Wolfsbarschs entsprechend seiner Lebensphasen sowie der Umwelt- und physiologischen Bedingungen.
In der Aquakultur können die Ausgaben für Fischfutter bis zu 60% der
gesamten Produktionskosten ausmachen. Daher können ungeeignetes Futter
und/oder eine unangemessene Fütterung schwerwiegende Auswirkungen auf
die Gewinne der Fischproduzenten haben.
Mit diesem Thema befasste sich das EU-finanzierte Projekt "Improvement of feeds and feeding efficiency for seabass in cage farms in the Mediterranean" (
EFISHENT). Das Konsortium untersuchte die optimalen Protein- und Energiegehalte im Futter für den europäischen Wolfsbarsch, um eine effektive Futterformulierung und optimake Fütterungsstrategien zu entwickeln.
Untersucht wurden die wichtigsten Einflussfaktoren für die Entwicklung des Wolfsbarschs. Dazu gehören Fischgröße, Nahrungszusammensetzung, Futtermenge und -häufigkeit, Wassertemperatur sowie Sauerstoffgehalt. Ziel war es, kosteneffiziente Formulierungen zu entwickeln, die auf die spezifischen saisonalen und entwicklungsabhängigen Bedürfnisse der Fische gerichtet sind. Fortschritte in diesem Bereich werden dazu beitragen, die Futterverwertung (feed conversion ratio, FCR) in der Produktion zu verbessern und so einen erheblichen wirtschaftlichen Nutzen für die europäische Fischzucht zu schaffen.
Die Studien basierten auf bewährten Praktiken bei Fütterungsstrategien und wurden über den gesamten Produktionszyklus durchgeführt, um FCR-Werte und damit die Futterkosten zu reduzieren. Verbesserungen bei Ernährung und Technik werden dazu beitragen, das Fischwachstum zu stärken, Arbeitskosten zu verringern und die Umweltauswirkungen der Fischzucht zu minimieren.
Die Ergebnisse von EFISHENT sollen dazu beitragen, die FCR-Werte um mindestens 10% zu reduzieren und den Fischfarmen so mindestens 10% bei Futter- und Arbeitskosten einzusparen, was zu einer größeren Rentabilität führen würde. Ein reduzierter Futtereinsatz wird auch helfen, die Umweltbelastungen durch weniger Sedimente aus ungenutztem Futter unter den Fischkäfigen zu minimieren.
Weiterhin soll das neue Futter Nährstoffverluste (Phosphor und Stickstoff) im umliegende Meer durch Fischfäkalien um etwa 25% verringern. Insofern wird die verbesserte Futterformulierung helfen, die Gewinnmargen bei gleichzeitig verringerten Umweltauswirkungen zu erhöhen.