„Auch wenn das FCH-JU-Projekt HYFIVE bereits zu signifikanten Ergebnissen führte und dazu beitrug, wichtige EU-Herausforderungen zu adressieren, sind wir hocherfreut, dass sich ein wichtiger industrieller Akteur dem Projekt angeschlossen hat“, sagte Bart BieBuyck, verantwortlicher Direktor des Gemeinsamen Unternehmens „Brennstoffzellen und Wasserstoff“ (FCH JU). „Die Eröffnung der ersten Tankstelle von Shell im Vereinigten Königreich erhöht das industrielle Engagement für die Kohlendioxidreduzierung.“
Die Tankstellen sind dafür konzipiert, mit Wasserstoffbrennstoffzellen ausgestattete Elektrofahrzeuge aufzutanken – bei diesen Fahrzeugen wird Wasserstoff in Elektrizität umgewandelt, sodass lediglich Wärme und Wasser ausgestoßen wird. In den britischen Autohäusern findet sich bislang lediglich ein einziges dieser Autos wieder: der Toyota Mirai. Der Hyundai ix35 Fuel Cell ist jedoch auch in begrenztem Umfang auf den britischen Straßen vertreten und ein drittes Auto, der Honda Clarity, wurde vor Kurzem im Zuge des HYFIVE-Projekts einer Handvoll potenzieller Fahrer bereitgestellt. Honda ist einer von fünf Autoherstellern, die potenziellen Fahrern in Österreich, in Dänemark, in Deutschland, in Italien, in Schweden und im UK 185 Brennstoffzellenfahrzeuge bereitstellen werden.
Auch wenn Wasserstoffbrennstoffzellen-Fahrzeuge noch einen langen Weg vor sich haben, bevor es eine ausreichende Anzahl an Tankstellen und Fahrzeugen auf der Straße gibt, um Skalenvorteile zu erreichen, nehmen die Verkäufe der Brennstoffzellenindustrie bereits Fahrt auf. Diese wuchsen im Jahr 2016 gegenüber 2015 um zwei Drittel, wobei sich die verkehrsbezogene Brennstoffzellenleistung auf 280 MW verdoppelte.
Der Wasserstoff der Cobham-Tankstelle wird vor Ort mithilfe eines Elektrolysegeräts hergestellt, das für eine Verwendung überschüssiger erneuerbarer Energie von Windkraftanlagen und -quellen konzipiert ist, falls das Angebot den landesweiten Bedarf übersteigt. Über das Stromnetz wird dem Elektrolysegerät mitgeteilt, wann dieses eingeschaltet werden soll. Das Elektrolysegerät kann daraufhin in etwa einer halben Sekunde den Betrieb aufnehmen oder einstellen. In anderen Worten heißt dies, dass zur Herstellung des Wasserstoffs an der Tankstelle keine fossilen Brennstoffe erforderlich sind.
Obgleich dies bereits die dritte von ITM bereitgestellte Wasserstoffanlage im Vereinigten Königreich und landesweit die siebte Wasserstofftankstelle ist, handelt es sich um die erste Wasserstofftankstelle, die an einer Fernstraße und an einem öffentlichen Außenbereich eröffnet worden ist.
Matthew Tipper, Vice President von Future Fuels bei Shell sagt: „Wasserstoff hat das Potenzial in Zukunft zu einem sauberen und vielseitigen Verkehrsbrennstoff zu werden und die Cobham-Wasserstoffanlage ist nur eine Weise, auf die Shell zur Verwendung alternativer Kraftstoffe ermutigt, um einen Beitrag für die Energiewende zu leisten. Dies wird Verbrauchern mit Wasserstoffbrennstoffzellen-Elektrofahrzeugen die Möglichkeit für ein einfaches und schnelles Auftanken geben, an einer der größten Kraftstofftankstellen im Vereinigten Königreich.“
Die Initiative wurde durch die Initiative „FCH JU“ und durch die britische Behörde für emissionsarme Fahrzeuge („Office of Low Emission Vehicles“) mitfinanziert. Shell erwägt derzeit ähnliche Initiativen in der Schweiz, in Österreich, in Frankreich, in Belgien und in den Niederlanden zu starten.
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