Modellierung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen in Gebirgsregionen

Es wird erwartet, dass Auswirkungen des Klimawandels, darunter steigende Temperaturen, ausgedehnte Dürreperioden und extremer Niederschlag, viele Gebiete betreffen werden, auch Gebirgsregionen. Ein großes Konsortium entwickelte fortgeschrittene Modelle, mit denen die Auswirkungen des Klimawandels hauptsächlich auf Oberflächengewässer quantifiziert und prognostiziert werden können.

Inzwischen ist weitgehend anerkannt, dass klimatische Veränderungen durch menschliche Aktivitäten ausgelöst werden können und potentiell erhebliche ökologische und sozioökonomische Auswirkungen haben. Obwohl die Folgen des Klimawandels stark von der jeweiligen Region abhängen, ist es von großer Bedeutung, dass Überwachungs- und Vorhersagewerkzeuge für diese Folgen entwickelt werden.

Vor diesem Hintergrund wurde das EU-finanzierte Projekt ACQWA (Assessment of climatic change and impacts on the quantity and quality of water) ins Leben gerufen. Siebenunddreißig Partner arbeiteten zusammen und konzentrierten sich dabei auf das Wasser als lebenswichtige Ressource für Gemeinschaften von Menschen, Tieren und Pflanzen.

Fortschrittliche Modellierungstechniken wurden eingesetzt, um den Einfluss des Klimawandels auf den Wasserabfluss und die Verfügbarkeit der Ressource Wasser zu quantifizieren. Die Partner bewerteten mit Fallstudien in Regionen in den Alpen, den Pyrenäen, den Anden und in Zentralasien die Änderungen der Temperatur und der Niederschläge und entwickeln Vorhersagen der regionalen Klimaänderungen. Neue optische Instrumente für die Fernerkundung wurden entwickelt, um die Reaktion von Schnee und Eis in Gebirgen zu simulieren.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene hydrologische Prozesse und auf das Auftreten extremer Wetterereignisse in Wassereinzugsgebieten wurden ebenso analysiert. Die Projektmitglieder kamen zu dem Schluss, dass sich Veränderungen bei den hydrologischen Eigenschaften von Flüssen, die in Gebirgsregionen entspringen, auf besiedelte Tieflandregionen ausweiten werden. Daher berechneten die Forscher die Änderungen bei Menge und Saisonabhängigkeit von Wasser auf Wasserökosysteme, den Tourismus, die Landwirtschaft und den Energiebereich (Wasserkraft).

ACQWA zeigte den Bedarf für eine dichter integrierte und umfassendere Herangehensweise an Wassernutzung und -verwaltung auf, und dass die traditionelle Verwaltung von Wassereinzugsgebieten nicht mehr ausreichend ist. Es wurde hervorgehoben, dass auch andere sozioökonomische Faktoren bedacht werden müssen, und wie politische Maßnahmen zu Wasser auf lokaler, nationaler und übernationaler Ebene mit anderen Maßnahmen wechselwirken (z. B. zu Energie und Landwirtschaft). Zukünftige Forschung sollte auf die Inkonsistenzen zwischen physikalischen und sozioökonomischen Daten gerichtet sein, die aus verschiedenen Gewässern zu verschiedenen Zwecken erhoben wurden. Dies würde die Zusammenführung kompatibler Datensätze und die Konversion zwischen verschiedenen Datenformaten erfordern. Zudem sind weitere Forschungsprojekte und politische Initiativen notwendig, um die Effizienz der Wasserressourcenzuweisung über die Nutzung wirtschaftlicher Flexibilitätsmechanismen zu steigern.

Durch ein tieferes Wissen über die Auswirkungen des Klimawandels haben die ACQWA-Partner zur Formulierung angemessener politischer Maßnahmen beigetragen, um extreme Wetterereignisse zu vermeiden und die Wasserwirtschaft zu optimieren.

veröffentlicht: 2015-09-09
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