Neuartige Lösungen für die Versorgung mit Waldbiomasse
Ein EU-finanziertes Projekt arbeitet an der Bereitstellung von Maschinen sowie Transport- und Informationstechnologielösungen, um die Versorgungskette für den Rohstoff Holz in Europa zu verbessern.
Die 2020-Klima- und Energiestrategie der EU stützt sich zum Teil auf den verstärkten Einsatz von Waldbiomasse, um eine erneuerbare Alternative zu fossilen Brennstoffen zu schaffen. Das Projekt "Innovative and effective technology and logistics for forest residual biomass supply in the EU" (INFRES) wird neue Wege zum Erreichen der EU-Ziele in Hinsicht auf erneuerbare Energien eröffnen, indem Lösungen zur Effizienzsteigerung der Biomasseversorgung angeboten werden.
Im Einzelnen entwickelt INFRES innovative Technik- und Logistiklösungen für neue Ernte-, Transport- und Lagerungstechnologien. Von diesen Fortschritten sollen die Sektoren Heizung, Stromerzeugung und Bioraffinerie profitieren.
INFRES sucht neue kraftstoffsparende Lösungen, z. B. für Hackschnitzelmaschinen, die den fossilen Energieeinsatz in der Versorgungskette für Waldbiomasse um 20 % verringern. Mit seinen neuartigen Logistikmanagementinstrumenten zielt das Projekt auf die Senkung der Rohstoffverluste sowie der Kohlendioxidemissionen bei der Rohstoffversorgung ab. Durch den Einsatz von größeren Lastkraftwagen für den Schnitzeltransport, die bis zu 90 Tonnen aufnehmen können, wird das Projekt die Transportkosten für die Biomasse drücken. Überdies reduziert Hybridtechnologie bei Hackschnitzlern den Kraftstoffverbrauch.
Auf der Grundlage detaillierter Technologiebewertungen und Logistikanalysen haben die Projektpartner festgestellt, dass eine optimierte Trocknung gelagerter Biomasse etliche ökonomische Vorteile nach sich zieht. Die Erkenntnisse ermöglichen einen optimalen Lieferzeitpunkt, etwa dann das Material zu Hackschnitzeln zu verarbeiten und zu transportieren, wenn es ausreichend trocken ist. Studien in Bezug auf die Qualität des vom Baumstumpf abgeleiteten Holzhackschnitzels ergaben, dass eine große Menge an Sand und Erde entfernt und somit die Transporteffizienz verbessert werden kann.
Die Projektmaschinerie wurde in realen Arbeitsumgebungen in verschiedenen Teilen Europas vorgeführt. Beispiele hierfür sind Hackschnitzler, Energieholzeinschlagköpfe, neue Erntemuster, Schlagräumung (residue forwarding) und abschließende Schnitzelung (terminal chipping). Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, ermittelte INFRES Einzelheiten über die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen der neuen Lösungen. Man erarbeitete Szenarien für verschiedene Energiequellen, Methoden, Technologien und Transportwege.
Die Mobilisierung überschüssiger Waldbiomasse zur Energieerzeugung gilt nun als ein effizienter Weg, um die ehrgeizigen Klima- und Energieziele der EU zu erreichen. Eine nachhaltige und zuverlässige Versorgung mit Rohmaterial ist folglich ein ausschlaggebender Faktor für die langfristige Perspektive von Technologien auf Biomassebasis, und trägt außerdem zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft bei.
veröffentlicht: 2015-04-16