Klimawandel und Eutrophierung

Eutrophierung kann zur Vertreibung von Wasserpflanzen durch große Phytoplankton-Blüten und zum Verlust von Arten auf allen Stufen der Nahrungskette führen. Außer von den Auswirkungen der Eutrophierung werden Süßwasser-Ökosysteme außerdem noch durch den Klimawandel bedroht.

Das Projekt PRECISE untersucht das Ausmaß und die Geschwindigkeit der Veränderungen von Biodiversität und Ökosystemfunktion in Flachwasserseen aufgrund von Eutrophierung und Klimawandel. Die Forscher erstellten eine langfristige Perspektive auf der Basis eines dreigliedrigen Ansatzes, der verschiedene Kombinationen von Klima- und Nährstoffeffekten über die Zeit betrachtete. Die drei Ansätze umfassten groß angelegte Experimente unter kontrollierten Bedingungen (Mesokosmen), die aktuelle Zeitreihenanalyse sowie die Analyse von Seesedimenten aus der Vergangenheit.

Die Projektpartner ergänzten verfügbare Biodiversitätsdaten mit der Messung der Algenproduktion vom Seebett und von der Wassersäule. Darüber hinaus bestimmten sie mittels Stabilisotopenanalyse, über welche Wege diese Produktion abläuft. Durch Analyse bestehender Daten aus Seesedimenten wurden aktuelle Veränderungen von Temperatur und Nährstoffgehalt mit vergangenen Veränderungen verglichen.

Die Ergebnisse zeigten, dass sich an den Sedimentresten mithilfe von isotropen Analysen langfristige Veränderungen in der Ökologie von Flachwasserseen ablesen lassen. Darüber hinaus können ein bestimmter Wasserfloh, Daphnia ephippia, und Fischschuppen verwendet werden, um Veränderungen in der Struktur des Nahrungsnetzes im Laufe der Zeit zu verfolgen.

Die im Rahmen von PRECISE durchgeführten Arbeiten haben das wissenschaftliche Verständnis der Auswirkungen von Eutrophierung und Klimawandel auf Flachwasserseen erweitert. Hierfür wurde erklärt, in welchem Zusammenhang diese beiden Faktoren mit Veränderungen der biologischen Vielfalt und der Ökosystemfunktion stehen.