Laut Weltklimarat
(IPCC) sind Interaktionen von Aerosolwolken der größte einzelne
Unsicherheitsfaktor in Modellen zur Vorhersage von Klimaänderungen. Eine
Nutzung der neuen und rasanten Entwicklungen von Instrumenten im
Bereich der Fernerkundung wäre im Hinblick auf Lidar-, Radar- und
Radiometrieverfahren von großem Wert. Gegenwärtig stehen diese wichtigen
Verfahren jedoch nicht auf dem Lehrplan der Universitäten.
Das Projekt „Initial training for atmospheric remote sensing“ (ITARS)
fördert die paneuropäische Entwicklung von Kursen und die Ausbildung
einer neuen Generation von Wissenschaftlern auf dem akademischen und dem
Privatsektor. Durch die Unterstützung der EU verbessert das Konsortium
das Verständnis und die Parametrisierung von Aerosol- und
Wolkenbildungsprozessen in atmosphärischen Modellen.
Über den ausgewogenen Forschungsfahrplan des ITARS-Projekts wird die
synergetische Nutzung verschiedener Sensorsysteme gefördert. Die
Lernenden werden Experten in der Anwendung einer Technik. Diese wird
jedoch mit mindestens einem weiteren Instrument kombiniert.
Das Projekt erlebte mit einem dreitägigen Workshop einen äußerst
dynamischen Start. Der Workshop umfasste Reden von allen
hauptverantwortlichen Forschern und ein Sommerkurs, in dessen
Mittelpunkt Instrumente und Algorithmen zur Interpretation von Messungen
stand. Neben technischen Fähigkeiten sind übertragbare Fähigkeiten eine
wichtige Ergänzung im Hinblick auf den beruflichen Erfolg. Daher wurden
spezielle Kurse zum Thema Kommunikationswissenschaften und zum
Mentoring von Doktoranden angeboten. Ein weiterer Kurs zum Thema
Schreibfertigkeiten befindet sich auf dem Programm für März 2015. Das
Team kann auf die renommierte Lernplattform Blackboard zurückgreifen, zu
der alle Mitglieder kontinuierlich im Rahmen von Online-Tutorials
beitragen. Während der zweiten Projektphase rundeten ein weiterer
Sommerkurs sowie zwei gemeinschaftliche Maßnahmenkampagnen, die
größtenteils von den Lernenden selbst organisiert worden waren, die
Forschungs- und Ausbildungsprogramme ab.
Netzwerkveranstaltungen und wöchentliche E-Seminare bieten ein
wertvolles Forum zur Präsentation und zum Ausführen von
Forschungsergebnissen sowie zum Ideenaustausch. Alle Veranstaltungen
sind in Blackboard verfügbar.
Die Einbindung der Öffentlichkeit erfolgte zunächst über ein
Schärfen des öffentlichen Bewusstseins im Hinblick auf den Klimawandel
und dessen potenzielle Folgen. Dies ändert sich gerade, da das Projekt
auf professionelle Beteiligte und potenzielle Karrieremöglichkeiten für
die Teilnehmer ausgerichtet wird. Im Oktober 2015 stellen sich die
ITARS-Mitglieder an einem Stand der World Meteorological Technology Expo
in Brüssel vor. Diese wichtige Veranstaltung ist eine Anlaufstelle für
die Industrie und die akademische Wissenschaft im Bereich der
atmosphärischen Fernerkundung. Bei einer abschließenden Veranstaltung
wird die Arbeit der Lernenden der wissenschaftlichen Gemeinde, den
Herstellern meteorologischer Instrumente und den Medien vorgeführt. Eine
neue Ära der Erkundung und des Verständnisses von
Aerosolwolkeninteraktionen zur Stützung von Klimamodellen ist
angebrochen.