Der europäischen Windforschung Aufwind geben

Ein von der EU gefördertes Projekt trägt dazu bei, die erste europäische Forschungsinfrastruktur im Bereich der Windenergie zu schaffen. Die Forschungsanlage in Dänemark soll Forscher bei der Herausforderung unterstützen, 3D- und zeitlich variierende Windfelder zu messen und zu verstehen.

Um die Umsetzung erneuerbarer Energien zu beschleunigen, ist es erforderlich, die eingerichtete Windkraftleistung deutlich zu steigern. In der aktualisierten Roadmap 2010 des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastrukturen (ESFRI) wurden 50 neue bzw. grundlegende Modernisierungen bestehender Forschungsinfrastrukturen identifiziert. Im Rahmen der Initiative Innovationsunion setzte sich die EU selbst das ehrgeizige Ziel, mit dem Bau an 60 % dieser priorisierten europäischen Forschungsinfrastrukturen bis zum Jahr 2015 zu beginnen.

Das von der EU geförderte Projekt „WindScanner.eu - The European windscanner facility“ (WINDSCANNER) zielt darauf ab, die Führungsrolle Europas im Bereich der hochauflösenden Fernerkundungsverfahren für umfassende, reale Messungen atmosphärischer Winde und Turbulenzen zu bewahren.

Das WINDSCANNER-Projekt umfasst ein System, das detaillierte 3D-Karten zu Windbedingungen an einer einzelnen Windturbine oder an einer mehrere Quadratkilometer großen Windfarm erstellt. Die Forscher verwenden laserbasierte Lichtradargeräte, die LIDAR (Light Detection and Ranging) genannt werden. Diese Geräte senden Laserstrahlen in die Luft. Sobald diese auf Partikel treffen, werden die Strahlen zurück zu dem Scanner reflektiert. Die Informationen über diese reflektierten Strahlen geben Aufschluss über Windbedingungen.

Die WINDSCANNER-Anlage soll der Wissenschaftsgemeinde verschiedene wichtige Dienste erweisen. Dies betrifft gemeinschaftliche Schulungs- und Ausbildungsprogramme zum Betrieb des WINDSCANNER-Systems sowie einen strategischen Ansatz zur Planung und Umsetzung von Messkampagnen. Die erste Messkampagne wird an einem Teststandort in Deutschland vorbereitet und umfasst sechs LIDAR-Geräte, die parallel zum 3D-WINDSCANNER-System gekoppelt werden.

Nach Abschluss des Projekts soll das WINDSCANNER-System eine Schlüsselrolle für die Modernisierung der europäischen Knotenpunkte mit fortschrittlicher LIDAR-Technik einnehmen. Ferner soll jedes Land, das Mitglied des Europäischen Energieforschungsbündnisses (EERA) ist, dabei unterstützt werden, eigene nationale Knoteneinrichtungen zu bauen. In umfassenden Datenbanken werden alle Winddaten gesammelt und standortspezifische Informationen zu Windbedingungen vor der Einrichtung von Onshore- und Offshore-Windturbinen bereitgestellt. Mit der WINDSCANNER-Anlage soll eine Verbesserung bei der Modellierung von lokalen Strömungsbedingungen, bei stromlinienförmigen Windturbinen sowie eine Senkung der Windproduktionskosten erreicht werden.

veröffentlicht: 2015-03-24
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