Winzige Satelliten bald bereit für die ganz große Wissenschaft

In einer Zeit der knappen Budgets könnten Satelliten mit einem Gewicht von ein paar Kilogramm zu wertvollen Instrumenten für die Weltraumforschung werden. Damit die Nanosatelliten einer größeren Gemeinschaft das Weltall eröffnen können, sollte ein EU-finanziertes Projekt eine sichere Grundlage aus Technologien, Infrastrukturen und Humanressourcen schaffen.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Europa als sehr leistungsfähig bei der Entwicklung und beim Betrieb von Erdbeobachtungssystemen (EO) erwiesen. Gestützt auf den langjährigen Erfolg bei der Überwachung unseres Planeten aus dem Weltraum, gibt es nun die Möglichkeit der Verknüpfung der Fortschritte in der Nanosatellitentechnologie mit der Umsetzung der Raumfahrtpolitik der EU.

Dabei befindet sich derzeit Copernicus, Europas eigenes strategisches Überwachungssystem, im Einsatz. Eine Konstellation aus EO-Satelliten und In-situ-Sensoren wird zuverlässige Daten zu sammeln, damit wir in Zukunft besser verstehen, wie unser Planeten und sein Klimawandel zusammenhängen und welche Rolle die Aktivitäten des Menschen bei diesen Veränderungen gespielt haben.

Das EU-finanzierte Projekt NANOSAT (Utilizing the potential of nanosatellites for the implementation of European space policy and space innovation) verfolgte das Ziel, die Fähigkeiten der Nanosatelliten vorzuführen und eine ganzheitliche Datenbank über alle Akteure anzulegen. Die Nanosatelliten mögen zwar sehr klein sein, dennoch können diese kostengünstigeren Satelliten viele der Funktionen unterstützen, die zurzeit von teuren großen Raumfahrtsystemen durchgeführt werden.

Zudem können Nanosatelliten innovative Dienstleistungen unterstützen und die Copernicus-Dienste ergänzen, die Umwelt- und Sicherheitsfragen betreffen. Um dieses Ziel zu erreichen und die gewünschte Wirkung zu erzielen, vereinte das Projekt alle wichtigen Akteure der europäischen Welt der Nanosatelliten: das Tartu Observatoorium, die Universität Aalborg, die OHB System AG und NANOSPACE, die alle von Invent Baltics OÜ koordiniert werden.

Im Rahmen mehrerer, innerhalb von NANOSAT organisierter Workshops wurden bereits existierende sowie auch neue innovative Anwendungen präsentiert, welche von Satelliten geleistet werden, die 40 cm klein sind und weniger als 1 kg wiegen. Überdies wurden Projektergebnisse auf ausgewählten internationalen Konferenzen der Bereiche Weltraum, Forschung und Innovation vorgestellt. Die Berichte über die Workshops und weitere Dokumente sind im Dokumentenrepositorium der Projektwebsite.

Insbesondere wurden die Erfolgsgeschichten dazu verwendet, um Chancen für Miniatur-Weltraummissionen zu ermitteln, die Beiträge zur Erdbeobachtung sowie zum Bereich Bildung liefern. Darüber hinaus wurde ein kontinuierlicher Wechsel von der Bildung dienende CubeSats zu realen Missionen aufgezeigt, der zu Erfindungen und Fortschritten in den Ingenieurwissenschaften motiviert.

Zu guter Letzt wurde Europas Nanosatelliten-Community über eine Internetumfrage dazu eingeladen, den NANOSAT-Partnern Eingangswerte zu verschaffen, die das Verständnis zum aktuellen Stand der Technologie verbessern. Zusammen mit möglichen Hindernissen, die der Entwicklung von Nanosatellitenprojekten im Wege stehen, gestatteten es die Erkenntnisse, Proof-of-Concept-Missionen anzugehen.

Man hat nachgewiesen, dass Nanosatelliten die Entwicklung von Folgesatellitensystemen und -missionen unterstützen können. Aufgrund ihrer technologische Fortschritte nach den Proof-of-Concept-Demonstrationen von NANOSAT sollte Europa in der Lage sein, Nanosatelliten das Copernicus-Programm einzubinden.

Und nicht zuletzt war eines der Hauptresultate des Projekts die Präsentation der weltweit größten umfassenden und beständig aktualisierten Online-Nanosatellitendatenbank, die auf der Internetseite des Projekts zu finden ist.

veröffentlicht: 2016-03-11
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