Die Aquakultur kann bei der Verbesserung der Ernährungssicherheit eine wichtige Rolle spielen, indem in Entwicklungsländern sowie in Ländern mit niedrigem Einkommen und Nahrungsmitteldefizit (Low-Income Food-Deficit Countries, LIFDCs) die Armut gelindert und die Ernährungslage verbessert wird. Im Rahmen einer EU-Initiative wurden Methoden erforscht, die es Forschern ermöglichen, zu verstehen, inwiefern die Aquakultur der Entwicklung förderlich sein kann.
Informationen im Hinblick auf die direkten und indirekten
sozioökonomischen Auswirkungen der Aquakultur auf die ländliche
Entwicklung sind limitiert. Forschungslücken bedeuten, dass der Beitrag
der Aquakultur bezüglich der menschlichen Gesundheit und Ernährung und
bezüglich Mikronährstoffen, die von zentraler Bedeutung für die
Entwicklung von Kindern sind, kaum verstanden wird. Das EU-finanzierte
Projekt
AFSPAN (Aquaculture for food
security, poverty alleviation and nutrition) war daran interessiert,
besser zu verstehen, inwiefern die Aquakultur zur Ernährungssicherheit
beiträgt.
Die Arbeit begann mit einer Überprüfung der Literatur hinsichtlich des Beitrags fischbezogener Aktivitäten für die Ernährungssicherheit sowie für die Linderung von Armut. Daraufhin wurde basierend auf dem gesammelten Wissen ein integriertes Rahmenmodell erstellt. Das Rahmenmodell wurde für die Überprüfung der nationalen und internationalen Zusammenarbeit im Bereich der Aquakultur in Partnerländern in Afrika, Asien und Lateinamerika verwendet.
Die Projektpartner evaluierten den finanziellen Wert der kommerziellen Aquakultur sowie deren Beitrag zur Linderung von Armut und zur Ernährungssicherheit. Es wurden institutionelle Bedingungen und Zustände, die der Ernährungssicherheit und der Linderung von Armut förderlich sind sowie erfolgreiche öffentlich-private Partnerschaften ermittelt, die einen Beitrag für die Entwicklung der Aquakultur in den Projektpartnerländern leisten.
Das Team ermittelte und analysierte lokale soziale und kulturelle Faktoren, die sich auf die Aquakulturentwicklung auswirken. Es wurden anhand von Länderanalysen und Fallstudien bewährte Verfahren in Ernährungsaufklärungsprogrammen überprüft. Eine Analyse der Ernährungssicherheit und des internationalen Handels sowie eine Beurteilung der Handelsgesetze, die der Aquakultur bei der Erreichung der gesteckten Ernährungssicherheitsziele behilflich oder hinderlich sind, wurde durchgeführt.
Schließlich wurden Empfehlungen, Ansätze und politische Richtlinien bereitgestellt, um durch die Aquakultur die Ernährungssicherheit zu verbessern und die Armut zu lindern.
AFSPAN verdeutlichte nicht nur im Hinblick auf die Ernährungssicherheit und die Ernährung sondern auch bezüglich der Schaffung von Arbeitsplätzen, der Erzielung von Einkommen und der Gleichstellung von Frauen den wesentlichen Beitrag der Aquakultur. Das Projekt wird zudem Ländern mit niedrigem Einkommen und Nahrungsmitteldefizit sowie den Entwicklungspartnern die Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Strategien zur Verbesserung der Leben von Millionen armer Menschen ermöglichen.