Ethische Regelverletzungen
Eine Studie will die Korrelation zwischen der höchsten Bereitschaft von Menschen für ethische Regelverletzungen und Zusammenarbeit mit anderen erforschen.
Ebenso wichtig wie im persönlichen Umfeld ist die Zusammenarbeit mit
anderen auch am Arbeitsplatz verbreitet und vorteilhaft. Durch das
Arbeiten mit Kollegen können alle Teammitglieder profitieren und auf den
Ergebnissen aufbauen, indem man aus den jeweiligen Stärken des Anderen
Nutzen zieht.
Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Menschen bei der Teamarbeit in Gruppen oder Partnerschaften im Gegensatz zu eigenständiger Arbeit eher gewillt sind, sich an unehrlichen Handlungen zu beteiligen. Obwohl man das Gegenteil annehmen könnte, liegt der Grund hierfür darin, dass es einfacher ist, den eigenen Gewinn zu steigern, während beim Teilen des Gewinns das Lügen gerechtfertigt ist.
Das EU-finanzierte Projekt BEHAV-ETHICS (From cooperation to dishonesty: How concern for others can lead to unethical behavior) befasst sich eben mit dieser Problematik. Hierbei geht es um die Frage, ob und in welcher Weise Zusammenarbeit das Interesse an gemeinsamen Ergebnissen verstärkt, was zu regelwidrigem Verhalten führen kann.
Zur Überprüfung dieses Modells dienten soziale psychische und wirtschaftliche Verhaltensmuster. Pilotdaten wurden erstellt und die Ergebnisse veröffentlicht. Sie zeigen, dass Menschen, die Bindungen eingehen, eher lügen, damit ihre Gruppe profitiert. Darüber hinaus stellte man fest, dass, wenn Menschen zusammenarbeiten müssen und gemeinsam Regeln verletzen, wahrscheinlich am meisten lügen, wenn alle involvierten Parteien gleichgroße Teile des Gewinns erhalten.
Die Erkenntnisse können wichtige praktische Auswirkungen für die Öffentlichkeit und Fachorganisationen haben.
veröffentlicht: 2016-01-29