Politischer Gewalt ausgesetzte Kinder zeigen maladaptive Verhaltensmuster. Das EU-finanzierte Projekt SIP IN ISRAEL verfolgte einen praktischen und theoretischen Ansatz, der auf die Ursprünge dieser Verhaltensweisen und deren Verknüpfungen abzielt.
Seit 2010 waren 229 Kinder an der Arbeit beteiligt. Zu der Gruppe gehörten Kinder, die in dem geografischen Gebiet leben, in dem Gewalt an der Tagesordnung ist, sowie in einem vergleichbaren Gebiet lebende Kinder. Das bedeutet, letztere haben einen ähnlichen sozioökonomischen Status, leben jedoch ohne Gewalttätigkeiten. Ein weiterer Sektor bezog Kinder ein, die häuslicher Gewalt ausgesetzt waren.
Mit allen Kindern wurden Interviews zweimal durchgeführt. Die soziodemografischen Informationen über die Familie lieferten die Eltern beim Ausfüllen der Fragebögen mit den Vorschullehrern. Die Analyse ergab, dass sich bei Kindern, die eine minderwertige Beziehung zur Mutter hatten, Auswirkungen der Exposition gegenüber politischer Gewalt auf soziale Wahrnehmung und Verhaltensweisen zeigten. Überdies ging es Kindern, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, schlimmer als Kindern aus normativen Haushalten an politisch angespannten Orten.
Diese Resultate sind aufgrund ihres Einflusses auf psychologische Theorien sowie deren Potenzial von Nutzen, zu tieferem Verständnis über die psychologischen Quellen politischer Konflikte zu gelangen. So unterstützt man überdies Interventions- und Präventionsprogramme, die Kinder dabei helfen, die Belastungen von Kriegen und Gewalt zu bewältigen.