Die Rolle der Wachstumspolitik in der Wirtschaft

Eine Untersuchung über das Zusammenspiel von Wachstumspolitik und ihren Auswirkungen auf den Wohlstand bringt neue Erkenntnisse zu der Frage, wie Wachstum die Wirtschaft antreibt.

Das Wirtschaftswachstum kann verschiedene Formen annehmen und Experten glauben, dass es mit Innovation und der Erfindung neuer Produkte, Dienstleistungen und Systeme, die die alten ständig ersetzen, im direkten Zusammenhang steht. Diese Ansicht vertritt der französische Ökonom Philippe Aghion, der auf einer älteren Theorie des berühmten österreichischen Ökonomen Joseph Schumpeter aufbaut. Da Wachstum ein unschätzbar wichtiger Motor der Wirtschaft ist, untersuchte das EU-finanzierte Projekt "Growth and sustainability policies for Europe" (GRASP) Aghions Version des Wachstumsansatzes von Schumpeter.

Das Projekt berücksichtigte verschiedene Ebenen von politischen Triebkräften im Zusammenhang mit diesem Konzept, das sich auf Innovation in unvollkommenen Wettbewerbsmärkten und auf die Rolle der technologischen Entwicklung konzentriert. Eine Ebene hatte mit wirtschaftlichen Beurteilungen von Innovation zu tun, einschließlich der Frage, wie Eigentumsrechte und Anreizprobleme Wachstum beeinträchtigen. Ein weiterer untersuchter Aspekt waren strukturelle Wirtschaftsreformen, zu dem verschiedene Bereiche der Gesellschaft, wie etwa Infrastruktur und Bildung, und gleichzeitig Regionalpolitik untersucht wurden.

Eine dritte Ebene erforscht die Dynamik zwischen Institutionen, Innovationstreibern und bestehenden Gesetzen, um ihre kombinierte Wirkung auf das Wirtschaftswachstum zu extrapolieren. Dabei wurden auch rechtliche, institutionelle und organisatorische Reformen berücksichtigt, die Wachstum in einer Vielzahl von Möglichkeiten behindern oder fördern können. Große EU-Bemühungen für Forschung und Entwicklung in den letzten Jahrzehnten stellten ebenfalls einen kritischen Aspekt des Wachstums in Europa dar, sodass sich GRASP auch darein vertiefte.

Darüber hinaus wurden globale Verpflichtungen etwa in der Handels- oder und Umweltpolitik betrachtet und die Frage untersucht, wie sie sich auf das Wirtschaftswachstum auswirken. Noch ein wichtiger Aspekt war die Finanzpolitik. In diesem Bereich untersuchte man die Staatsfinanzen im Zusammenhang mit den anderen Komponenten und ihren Beitrag zum Wachstum.

Alles in Allem analysierte GRASP wachstumsbezogene Politik und konstruierte eine vollständige Schumpeter-Wachstumsdiagnose, um die Angemessenheit und Nachhaltigkeit des Wachstums in Europa zu bewerten. Um diese Ziele zu erreichen, führte das Projekt erstklassige Forscher und Theoretiker aus einer Vielzahl von Disziplinen in ganz Europa zusammen, von der angewandten Ökonometrie bis zu Recht und Politik. Die Forschungen und Ergebnisse tauchen ein in die Feinheiten des Wachstums und die wahren Mechanismen dahinter, um zu besseren Fahrplänen für eine wohlhabendere europäische Zukunft beizutragen.

veröffentlicht: 2015-07-30
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