Lösungen für die Besteuerung für EU- und Nicht-EU-Länder
Da Volkswirtschaften immer mehr voneinander abhängig werden, stehen Regierungen vor neuen Risiken bei der grenzüberschreitenden Besteuerung. Eine EU-Initiative prüft Steuergesetze, um sich mit Fragen der Debatte über die Besteuerung in der EU und Drittstaaten zu befassen.
Das EU-finanzierte Projekt "EU taxation and third countries" (EUTC)
führt Forscher mittels Abordnungen zusammen, um zum Stand der Forschung
im internationalen Steuerrecht beizutragen.
Hierfür werden verschiedene Austauschaktivitäten wie Diskussionen, Workshops, Diskussionsrunden und Gespräche mit Forschern aus Österreich, Brasilien, den Niederlanden und Südafrika durchgeführt. Die Forscher haben auch die Möglichkeit, ein eigenes Netzwerk zu gründen und sich mit der internationalen Forschergemeinschaft zum Steuerrecht zu vernetzen.
Das Projekt gliedert sich in vier Forschungsschwerpunkte: Einkommenssteuerabkommen, Unternehmenssteuerkonsolidierungsregelungen, neue Fortschritte in Steuerabkommen auf Basis der jüngsten Veränderungen von internationalen Organisationen bei nicht rechtsverbindlichen Instrumenten im Bereich der internationalen Steuer und die Verbesserung der Mehrwertsteuer (MwSt) und allgemeine Umsatzsteuersysteme.
Durch gemeinsame Austausche haben die Forscher wertvolle Einblicke in europäische Steuerrechtsfragen von Akademikern in Ländern, die nicht Mitglieder der EU oder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sind, erworben.
Die Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Befreiung von der Mehrwertsteuer für verschiedene Obst- und Gemüsesorten in Südafrika den Armen zugutekommt. Lehrreiche Lektionen für die EU in Bezug auf die Entwicklung eines Systems des Fiskalföderalismus wurden für die East African Community, eine regionale zwischenstaatliche Organisation der Republiken Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda und der Vereinigten Republik Tansania, identifiziert.
Ein internationaler Kongress über Steuerpolitik wird organisiert und an der Sao Paulo Law School in Brasilien stattfinden. Man erwartet, dass öffentliche Finanzbehörden auf lokaler, nationaler und EU-Ebene aus verschiedenen Mitgliedstaaten daran teilnehmen werden.
EUTC wird Licht auf die nationalen Steuergesetze in Bezug auf ihre ausländischen Entsprechungen. Die Projektergebnisse werden wichtige Auswirkungen auf den Kapitalverkehr zwischen EU- und Nicht-EU-Ländern haben.
veröffentlicht: 2015-07-17