Informelle Arbeitnehmerorganisationen
Die Untersuchung der prekären Selbstorganisation von Arbeitnehmern und des kollektiven Widerstands gegen den globalisierten Kapitalismus bietet neue Einblicke zum sozialen Zusammenhalt und zu Beschäftigungsbedingungen.
Die informellen Sektoren der Wirtschaft umfassen Organisationsmodelle, über die Arbeitnehmer sich mit ihren Arbeits- und Gehaltsbedingungen auseinander setzen. Faktoren wie die Informalität, Fragmentierung, Unsicherheit und Ungleichheit bestimmen immer mehr die Beschäftigungsmuster in Argentinien sowie in Europa.
Das EU-finanzierte Projekt "Workers' organization in the informal sector'" (INFOWORK) betrachtet die Stadt Buenos Aires als primäres Beispiel für informelle Beschäftigungsmuster. In dieser Hinsicht untersucht es die Möglichkeiten für die Arbeitnehmer, eine kollektive Organisation zu bilden, obwohl sie verstreut, ungeschützt und unorganisiert sind. Auch die dafür zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie förderliche Bedingungen werden betrachtet.
Die theoretischen Ziele und Aktivitäten umfassen Arbeit und Arbeitsbeziehungen aus miteinander verbundenen Disziplinen. Bislang wurde ein Buch veröffentlicht, das Arbeitsbeziehungen aus der Industrie erfolgreich mit theoretischen Erkenntnissen zusammenführte. An diesem Ergebnis waren zusammenhängende Disziplinen wie globale Arbeitsgeschichte, die Rolle der Frauen für die Arbeit der sozialen Reproduktion und sozialanthropologische Studien über Arbeit und Wert beteiligt.
Außerdem werden empirische Ziele und Aktivitäten eingesetzt. Hierzu gehört die Erfassung von Daten aus zwei Stufen. Quellen sind Beobachtung von Versammlungen, Tagungen und kollektiven Ereignisse, verschiedene Arten von Interviews, historische und Medienarchive, Kontextinformationen und statistische Daten. In Feldforschungen wurden Erkenntnisse von Arbeitnehmern in 12 Organisationen aus verschiedenen Branchen gesammelt. Die Ergebnisse wurden bereits auf verschiedenen Konferenzen präsentiert.
veröffentlicht: 2015-06-12