Multinationale Altersstudie

Das EU-finanzierte Projekt "Multinational advancement of research infrastructures on ageing" (SHARE_M4) ist in dreierlei Hinsicht bedeutsam und innovativ. Zunächst wurde eine Erhebung für alle 20 teilnehmenden Länder harmonisiert, um Gesundheits- und Sozialsysteme europaweit zu vergleichen. Zweitens schloss die multidisziplinäre Studie SHARE_M4 eine wichtige Forschungslücke zur Interaktion zwischen medizinischer Versorgung und sozioökonomischen Faktoren. Zuletzt führte das Projekt Längsschnittstudien durch: so wurden Personen über längere Zeiträume befragt, um individuelle Alterungsprozesse und Reaktionen auf aktuelle gesellschaftliche und politische Veränderungen zu verfolgen.

Die wichtigsten Herausforderungen bei der Umsetzung von SHARE_M4 waren eine ausgewogene, vergleichbare Befragung in allen Ländern und die Einrichtung einer harmonisierten Datenbank. Hier lag der Schwerpunkt auf fünf Bereichen: einheitliche Gestaltung des Fragebogens, insbesondere bei der Entwicklung neuer Module, zentrales Datenbankmanagement, Verbreitungsaktivitäten und Archivierung, zentrale Schulungen für Interviewer, Öffentlichkeitsarbeit für die Nutzer, Schulungen und Feedback, Software-Entwicklung sowie Koordination und Kommunikation.

SHARE_M4 kann auf Fortschritte in allen fünf Bereichen verweisen. Eine konzeptionelle Überarbeitung des Fragebogens resultierte in einer Pilotstudie und einem vorbereitenden Test. Vor allem wurde der Zeitrahmen für die Interviews gründlich überarbeitet, um diesen in allen Befragungen konstant zu halten. Außerdem wurden in einer kurzen Tabelle fünf dominierende Persönlichkeitsfaktoren ausgewertet, um diese Faktoren in künftige individuelle Analysen integrieren zu können, was einen viel versprechenden Ansatz in der Altersforschung darstellt. Das Team entwickelte auch ein Modul für die Entnahme von Blutproben.

Andere Leistungen umfassen die Freigabe von Daten aus früheren SHARE_M4-Erhebungen und deren kohärente Auswertung, den Start eines Schulungskonzepts für Ausbilder, Verbesserung von Software-Tools sowie eine Vereinfachung der Online-Kommunikation.

Zum Projektende führte das Team Daten aus der Pilot- und Vorstudie zusammen. Die Daten sind insofern einzigartig, als sie zeitliche Aspekte und Wohlbefinden bewerten und auch Blutproben umfassen. Wann die Daten freigegeben werden, ist noch unklar, da die Datenbank noch im Aufbau ist.