Alterndes Europa

Wussten Sie, dass nach 2011 geborene Kinder eine Chance von 30 Prozent haben, hundert Jahre alt zu werden? Schon heute leben wir länger als jemals zuvor. In den vergangenen 20 Jahren haben Menschen auf der ganzen Welt im Durchschnitt sechs Jahre Lebenserwartung dazugewonnen.

Angesichts des schnellen medizinischen Fortschritts und unseres weiterhin steigenden Lebensstandards wird sich dieses Muster fortsetzen. Es wird erwartet, dass bis 2020 ein Viertel aller Europäerinnen und Europäer über 60 Jahre alt sein werden, während die Zahl der Menschen über 65 bis 2050 um 70 % ansteigen wird. Soziologen warnen davor, dass diese Realität in Kombination mit niedrigen Geburtenraten die Struktur unserer Gesellschaft erheblich verändern wird. Und diese Veränderungen werden sich auf unsere Wirtschaft, die Sozialversicherungs- und Gesundheitssysteme, den Arbeitsmarkt und vieles mehr auswirken.

Doch wie gut ist Europa auf die Bedürfnisse seiner alternden Bevölkerung vorbereitet? Im Rahmen von Horizont 2020 will EU-Forschung und Innovation sicherstellen, dass wir gerüstet sind, um den zahlreichen Herausforderungen eines alternden Europas zu begegnen. Etwa durch Entwicklung neuer Technologien wie auf Patienten ausgerichtete Apps oder Roboter, die uns zuhause überwachen und helfen können, können wir dazu beitragen, dass ältere Menschen länger aktiv und unabhängig bleiben. Durch Testen und Demonstrieren neuer Modelle und Werkzeuge für Gesundheits- und Pflegeleistungen können wir versuchen sicherzustellen, dass sich unsere Systeme weiterentwickeln und nachhaltig bleiben, um an die Bedürfnisse einer älteren Bevölkerung angepasst zu werden.

In den ersten beiden Jahren von Horizont 2020 (Arbeitsprogramm 2014/15) investiert die EU etwa 1 200 Millionen EUR in die Herausforderung Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen. Während dieser Zeit wird das Programm für umgebungsgestütztes Wohnen (Ambient Assisted Living Programme, AAL) auch marktorientierte Forschung und KMU unterstützten sowie Hand in Hand mit der Europäischen Innovationspartnerschaft für aktives und gesundes Altern (European Innovation Partnership on Active and Healthy Ageing, EIP on AHA) arbeiten. Damit soll sichergestellt werden, dass bestmögliche Verfahren umfassend Verbreitung finden.

veröffentlicht: 2015-01-27
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