
Was ist, wenn in ein paar Jahren menschliche Chirurgen nur noch für die heikelsten Operationen benötigt und die allgemeineren chirurgischen Eingriffe von Robotern durchgeführt würden? Diese nicht völlig fiktive Zukunft ist der Traum von Dr. Paolo Fiorini, der das EUROSURG-Projekt koordinierte, das letztlich darauf abzielt, neu entwickelte Technologien in diesem Sektor zu vermarkten.

Der Weltgesundheitsorganisation zufolge sind 10% der Bevölkerung von Diabetes betroffen. Die Krankheit ist eine enorme finanzielle Belastung für die Gesundheitssysteme und führt zu frühzeitigem Tod und einer schlechten Lebensqualität. Jedoch können Patienten und medizinisches Fachpersonal nun zusammenarbeiten, um die Krankheit besser und wirksamer zu behandeln.

In ganz Europa wird die Bereitstellung von Gesundheits- und Sozialfürsorgediensten immer komplexer und teurer. Eine alternde Bevölkerung, eine Vielzahl öffentlicher, privater und informeller Akteure in Verbindung mit unzähligen E-Gesundheitssystemen und -technologien schaffen zahlreiche Hürden bei der Bereitstellung effizienter und kostengünstiger Pflege. Ein Team aus Forschern und Praktikern trägt mit finanzieller Unterstützung durch die EU dazu bei, diese Dienstleistungen auf den Weg zu bringen.

Terminale Niereninsuffizienz ist angesichts der geschätzten 2,4 Millionen Dialysepatienten ein globales gesundheitliches Problem. Durch die alternde Bevölkerung und die steigende Diabetesprävalenz nimmt die Zahl der Neuerkrankungen (7 bis 8 % pro Jahr) zu. Das Projekt NEPHRON+ hat eine tragbare künstliche Niere entwickelt, die dank Informations- und Kommunikationstechnologien aus der Ferne überwacht werden kann, und verbessert so die Lebensqualität der Patienten.

Die Thymusdrüse spielt in der Entwicklung unseres Immunsystems eine zentrale Rolle, da sie wichtige Immunzellen produziert. Jedoch verliert dieses wichtige Organ mit zunehmendem Alter oft seine Funktionsfähigkeit und kann auch bei Transplantationseingriffen Schaden nehmen. Eine alternde Thymusdrüse erhöht bei älteren Menschen häufiger die Infektionsanfälligkeit, etwa für Grippe, während bei Patienten, die eine Knochenmarktransplantation über sich ergehen lassen, etwa bei der Behandlung von Blutkrebs, die Thymusdrüse Schaden nehmen kann, was wiederum das Immunsystem betrifft.

Krebs ist eines der schwierigsten medizinischen Probleme unserer Zeit. Allein im Vereinigten Königreich gibt es 300.000 neue Fälle pro Jahr – sodass jährlich beinahe zwei Millionen chirurgische Eingriffe nötig werden. Dank der Finanzmittel des ERC konnte Dr. Zoltán Takáts vom Imperial College London ein "intelligentes" Skalpell entwickeln, welches das Gewebe, durch das es schneidet, "riechen" kann. Das könnte die Krebsbehandlung und auch die Analyse von Lebensmitteln und Wirkstoffen sowie die Erforschung des menschlichen Mikrobioms revolutionieren.

Wie bei allen Tieren sind die Geruchsnerven von Krebse ständig Schäden ausgesetzt und müssen erneuert werden. Die Lösung bei den Krebsen besteht dem New Scientist zufolge darin, eine Art Kinderstube für Babyneuronen anzulegen, ein winziger Klumpen an der Basis des Gehirns, der Nische genannt wird.

Im Jahr 2011 war die ischämische Herzkrankheit (IHK) in den OECD-Ländern für 12 % aller Todesfälle verantwortlich. Bei der Krankheit wird fortschreitend Herzmuskelgewebe infolge von Durchblutungsstörungen und mangelnder Sauerstoffversorgung im Herzen zerstört.
Während Angioplastie und Stents dazu beitrugen, die hohe Sterblichkeitsrate zu senken, fehlt es bislang an Lösungen zur Regeneration des geschädigten Gewebes, sodass trotz anfänglicher Genesung Umbauprozesse im Herzen stattfinden, die schließlich zu chronischer Herzinsuffizienz (chronic heart failure, CHF) führen. Die einzig wirksame Therapie einer CHF ist die Herztransplantation, aber nur wenige Patienten haben das Glück, in der verbleibenden Zeit einen geeigneten Spender zu finden.

An Malaria sterben jährlich mehr als 1 Million Menschen. In dem neuen Verfahren eines Teams vom Imperial College London wird Mücken ein Gen injiziert, wodurch sie fast nur noch männliche Nachkommen zeugen. Dem Guardian zufolge, ließe sich dadurch innerhalb von sechs Generationen die Population deutlich reduzieren, da es keine weiblichen Mücken mehr gäbe.

Seit dem Beginn der dem Beginn der HIV-Epidemie haben sich fast 75 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert und etwa 36 Millionen Menschen sind durch HIV gestorben. Im Jahr 2012 wurden in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum 29.000 neue HIV-Fälle gemeldet.