Zur Rolle des Notch-Signalwegs bei der Entstehung von Krankheiten
Der Notch-Signalweg ist ein hoch konservierter Signalweg, dessen Erforschung neue Einblicke in das Zellverhalten und die Differenzierung in mehrere Zelltypen ermöglicht. Europäische Forscher bündelten ihre Bemühungen zur Entschlüsselung des Notch-Signalwegs und dessen Mitwirken an der Entstehung von Krankheiten.
Erste wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass der
Notch-Signalweg nicht nur für die Embryonalentwicklung von Bedeutung,
sondern auch integraler Bestandteil der Stammzellerhaltung ist. Seine
Deregulierung ist Ursache vieler menschlicher Erkrankungen, u.a. auch
Krebs.
Um neue Erkenntnisse zu zellulären und molekularen Mechanismen des Notch-Signalwegs zu gewinnen, der die Entwicklung und Pathologie verschiedenster Gewebe reguliert, fördert die EU das Projekt NOTCHIT (Notch signaling in development and pathology). Hierfür wurden Forschungs- und Schulungsmaßnahmen von 8 europäischen Partnern kombiniert, die sich auf die Erforschung des Notch-Signalwegs spezialisiert haben.
Zu den Zielen des Projekts gehörte die Entschlüsselung des Mechanismus des Notch-Signalwegs und die Klärung seiner Rolle bei der Differenzierung und Pathologie verschiedenster Zelltypen. Die wichtigste Aufgabe dabei ist, das Wissen um die induzierte Differenzierung von Stammzellen und die exogene Manipulation des Signalwegs in pharmakologische Strategien umzusetzen.
Das Projekt wird hochmoderne molekulare Analyseverfahren entwickeln, mit deren Hilfe der Notch-Signalweg noch genauer erforscht werden kann. Ist im Detail klar, inwieweit er zur Entstehung verschiedenster Krankheiten beiträgt, können Therapieprotokolle und Wirkstoffe entwickelt werden, um gestörte Signalwege zu korrigieren. Weiterhin bietet das Netzwerk einen Pool an multidisziplinärer Expertise, die über Schulungsmaßnahmen für Nachwuchsforscher wissenschaftliche Karrieremöglichkeiten eröffnen und den Einstieg in die Wirtschaft erleichtern.
veröffentlicht: 2016-06-29