Einfluss der Arbeit auf die Gesundheit nicht unterschätzen
Beeinträchtigt die Arbeit oder eher das Fehlen derselben die Gesundheit? Eine EU-Initiative hat Aufschluss über die Folgen des Arbeitens auf die Gesundheit gegeben.
In den vergangenen Jahren hat die Art, wie wir arbeiten, einen rasanten
Wandel durchlaufen, was Gesundheitsprobleme, erhöhten Stress, längere
Arbeitszeiten und das ultimative Streben nach einer besseren
Work-Life-Balance, d. h. Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, mit
sich bringt. Über den untrennbaren Zusammenhang zwischen Arbeit und
Gesundheit ist schon sehr viel geschrieben worden. Jedoch hat man die
kausalen Effekte des Arbeitens auf die Gesundheit bis jetzt noch nicht
wirklich richtig durchschaut.
Vor dem Hintergrund dieses Problems sollte das EU-finanzierte Projekt CEWH (The causal effect of work on health) die Kausalbeziehung zwischen Arbeit und Gesundheit klären sowie wertvolle Einblicke gewinnen, inwiefern und in welchem Umfang Arbeit die Gesundheit beeinflusst.
Um seine Ziele zu erreichen, konzentrierte man sich im Rahmen von CEWH auf den kausalen Effekt des Arbeitens auf die Gesundheit sowie auf kausale Effekte von Arbeitszeiten und Arbeitsplatzqualität auf die Gesundheit. Es wurden verschiedene Aspekte der Arbeit in Betracht gezogen, einschließlich der Wahlmöglichkeit, zu arbeiten oder nicht, der Entscheidung, viele oder wenige Stunden in der Woche zu arbeiten, sowie, ob eine bestimmte berufliche Aufgabe mit den Qualifikationen, Bestrebungen und Vorlieben der Arbeitskraft übereinstimmt.
Nach einer zu Beginn erfolgten Literaturrecherche nutzten die Projektpartner Informationen über Sterbefälle und Verwaltungsdaten zu Arzt- und Krankenhausbesuchen, um an mehr Wissen über die ursächlichen Effekte des Arbeitens auf die Gesundheit zu gelangen. Man untersuchte nachfolgend die verschiedenen Auswirkungen auf die geistige und körperliche Gesundheit im Detail und identifizierte kurz- und langfristige gesundheitliche Folgen.
Die Forscher erstellten drei wissenschaftliche Arbeiten über die resultierenden Auswirkungen von moralischen Gefahren, pränatalem Testosteron, geschlechtsabhängigen Löhnen und der Verbindung zwischen Zufriedenheit und Beschäftigung auf die Gesundheit. Sie präsentierten überdies wissenschaftliche Arbeiten auf internationalen Konferenzen sowie erstellten Strategieberichte und -arbeiten, die auf Praktiker abzielen.
CEWH leistete einen außerordentlichen Beitrag zu einer fachkundigen Debatte darüber, ob Arbeit gesundheitsschädlich ist. Dem wird angesichts der sozioökonomischen Auswirkungen von Gesundheit am Arbeitsplatz und der beständigen Bemühungen der EU um eine Senkung des allgemeinen Auftretens von arbeitsbedingten Erkrankungen besondere Bedeutung beigemessen.
veröffentlicht: 2016-04-13