Ein hochinteressantes EU-finanziertes Projekt entwickelt intelligente Magnetlösungen für sichere und kostengünstige minimal-invasive chirurgische Eingriffe, mit denen Gesundheitskosten gesenkt und Heilungsprozesse beschleunigt werden können.
Vor kurzem wurde mit der so genannten NOTES-Technologie (natural orifice transluminal endoscopic surgery) eine chirurgische Endoskopietechnik für die narbenfreie Chirurgie entwickelt, die den Einsatz von Anästhetika reduzieren und Krankenhausaufenthalte verkürzen könnte. Für dieses Verfahren wird jedoch eine sichere und leckfreie Zugangsöffnung durch die Magenwand benötigt, um die Organe zu erreichen.
Unter der Ägide des Projekts SMART MAG SOLUTIONS (Smart magnetic solutions for minimally invasive surgery) nutzten die Forscher die magnetische Selbstorganisation, um dieses Problems zu lösen. Dabei kam Expertise in den Bereichen Medizintechnik und –design sowie medizinischer Bildgebung und endoskopischer Navigation zum Einsatz.
Die Projektaktivitäten resultierten in mehr als 20 unabhängigen wissenschaftlichen Publikationen in technischen und klinischen Fachzeitschriften sowie Konferenzen und Workshops. Außerdem sind mehrere europäische Patentanmeldungen anhängig.
Mit dem Marie-Curie-Stipendium wurde die Wiedereingliederung eines kompetenten Forschungsleiters am University College Cork in Irland finanziert. Er richtete die Biomedical Design Research Group an der Universität mit Schwerpunkt auf biomedizinischen Lösungen für chirurgische und endoskopische Anwendungen ein, die sich inzwischen als international führendes Zentrum für die Entwicklung neuer benutzerorientierter Anwendungen in der Chirurgie und Endoskopie etabliert hat. Außerdem wurde der Stipendiat am Institut als technischer Programmleiter (First Year Programme Director for Engineering) nominiert.
Neben endoskopischen Untersuchungen zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen wird SMART MAG SOLUTIONS die Technik auch bei der Operation von Hernien, Darmkrebs und Fettleibigkeit einsetzen.