Gemeinsame Bemühungen im Kampf gegen Dengue-Fieber

Angesichts der weltweit etwa 400 Mio. Neuinfektionen mit Dengue-Fieber müssen Krankheitsmanagement wie auch präventive und therapeutische Maßnahmen verbessert werden. Eine EU-Studie unterstützt Wissenschaftler nun bei diesem Unterfangen.

Nach dem jüngsten Ausbruch von Dengue-Fieber in Madeira richtete die Weltgesundheitsorganisation ein Berichtssystem zu Krankheitsinzidenz und –häufigkeit ein. Die weltweite Ausbreitung der Infektionskrankheit erreicht neue Ausmaße, da immer mehr Länder Fälle von Dengue-Fieber melden.

Derzeit gibt es keine Therapien oder Impfstoffe, und das klinische Management der Krankheit beschränkt sich im Wesentlichen auf die sorgfältige Überwachung und intravenöse Flüssigkeitszufuhr. Daher widmet sich das EU-finanzierte Projekt "International research consortium on dengue risk assessment, management, and surveillance" (IDAMS) der Entwicklung neuer diagnostischer und klinischer Werkzeuge im Kampf gegen Dengue-Fieber.

Das Konsortium untersucht klinische und Laborparameter sowie virale und immunologische Biomarker, um Dengue-Fieber von anderen häufigen Infektionskrankheiten zu unterscheiden. Zudem wird IDAMS weltweite Dengue-Fieberausbrüche dokumentieren und mögliche Risiken einer Ausbreitung auf weitere Regionen abschätzen. Ebenso wichtig ist die Entwicklung effektiver und kostengünstiger Frühwarn- und Managementsysteme.

IDAMS untersucht derzeit Dengue-Fieber-Patienten, um klinische Korrelate für schwere Formen des Dengue-Fiebers sowie Marker für eine kritische Progression zu identifizieren. Derzeit werden innovative Diagnosewerkzeuge entwickelt, um die Dengue-Fieber-Diagnostik zuverlässiger, sensitiver und schneller zu machen. Auch wird an einem wirksamen Impfstoff geforscht, sodass ein Meilenstein ​​des Projekts darin besteht, den Mechanismus einer protektiven Immunantwort zu enthüllen.

Intensiv wird an der Früherkennung von Epidemien geforscht. Die Partner von IDAMS werten derzeitige Konzepte von Überwachungssystemen aus und bewerten den Erfolg bei der Infektionskontrolle. Indem epidemiologische Daten aus verschiedenen Ländern zusammengeführt wurden, konnte ein Vorhersagemodell erstellt werden, das als wichtigste Risikofaktoren Temperatur, Anzahl der Infizierten und deren Alter benennt.

Neben Verbreitungskarten des Vektors sowie klimatischen und sozioökonomischen Daten kann dies Prognosen zur weltweiten Ausbreitung von Dengue-Fieber bis zum Jahr 2080 vereinfachen. Auf dieser Basis können auch bessere Methoden, Maßnahmen und Leitlinien entwickelt werden, die die Übertragung des Dengue-Fiebers verhindern oder verlangsamen.

veröffentlicht: 2015-08-06
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