Neue Studie zu Antibiotikaresistenzen

Der übermäßige Einsatz von Antibiotika fördert die Entstehung von Resistenzen bei Bakterien. Geeignete Gegenmaßnahmen sind allerdings nur möglich, wenn die Mechanismen der Resistenzbildung im Detail geklärt sind.

Antibiotikaresistenzen sind im medizinischen Bereich ein großes Problem, vor allem im Zusammenhang mit Krankenhausinfektionen in stationären und ambulanten Einrichtungen. Sie belasten die Gesundheitssysteme und behindern Therapieergebnisse, sodass dringend neue Strategien gefragt sind. Zurzeit wird im Detail erforscht, wie durch vernünftigen Einsatz von Antibiotika und Verringerung des Selektionsdrucks das Resistenzrisiko bei Bakterien verringert werden kann.

Zu diesem Zweck führte das EU-finanzierte Projekt "Impact of specific antibiotic therapies on the prevalence of human host resistant bacteria" (SATURN) molekularbiologische Untersuchungen durch und analysierte Patientenproben. Die Daten werden Klinikärzte beim evidenzbasierten Therapiemanagement und der Verschreibungspraxis von Antibiotika unterstützen.

Im Rahmen klinischer Interventions- und Beobachtungsstudien sollte untersucht werden, welchen Einfluss die Antibiotikaexposition auf die Entstehung, Selektion und Übertragung antibiotikaresistenter Stämme in Krankenhäusern hat. Die Studien untersuchten bei verschiedenen Antibiotika den Zusammenhang zwischen Dauer der Verabreichung bzw. Dosierung und Resistenzbildung in der ambulanten Versorgung, auf Intensivstationen sowie in anderen stationären Einrichtungen. In die Studien wurden mehr als 5.300 Patienten aufgenommen. Schwerpunkt der Analysen sind nun kritische molekulare und pharmakologische Parameter für Virulenz und die Anpassungsfähigkeit resistenter Stämme.

Das SATURN-Projekt ist bei der Methodik für den zuverlässigen Nachweis von Resistenzen deutlich vorangekommen. Insgesamt bilden die von SATURN entwickelten Werkzeuge und Beobachtungen die Basis für eine vernünftigere Verschreibungspraxis und geben Handlungsoptionen vor, um die Ausbreitung resistenter Stämme zu verhindern.

veröffentlicht: 2015-08-03
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