Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ähnelt der alkoholischen Leberkrankheit, geht aber auf überschüssige Fettablagerungen in der Leber zurück, was zu Entzündungen, Leberschäden und im Extremfall Leberzirrhose führen kann.
Das EU-finanzierte Projekt "The role of intestinal microflora in non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD)" (
FLORINASH) untersuchte die Aktivität der Darmmikroflora und deren Rolle bei der NAFLD-Pathogenese. Ziele der Studie waren u.a., eine verbesserte Diagnostik und Prognostik durch Identifizierung neuer Stoffwechselmarker und therapeutischer Zielmoleküle. Hierfür sollten biologische Prozesse und Mechanismen der Wechselwirkung zwischen Darmflora und Wirt im Detail untersucht werden.
Analysiert wurden biologische Proben aus einer Patientenkohorte mit verschiedenen Stadien von NAFLD, Fettsucht und Insulinresistenz. Dabei sollen Metabolomik-, Metagenomik- und Proteomiktechnologien grundlegende Einblicke in die molekulare Ätiologie einer NAFLD liefern. Schwerpunkte waren ER-Stress (endoplasmatisches Retikulum), TNFa-bedingte Entzündungen und lipogene Signalwege.
Auf Basis der Omics-Daten werden neue Tiermodelle generiert, um die identifizierten Moleküle zu validieren. Um die Rolle der Mikroflora bei der Entstehung einer NAFLD zu klären, wurden Mäuse mit Darmmikroben von NAFLD-Patienten in verschiedenen Stadien besiedelt, die noch ausgewertet werden.
Für neue therapeutische Optionen wird mittels Bioinformatik an innovativen Medikamenten gegen molekulare Zielstrukturen geforscht, die an Entzündungen und Lipogenese beteiligt sind. Die therapeutische Wirksamkeit dieser Arzneimittel wird dann an Tiermodellen für NAFLD getestet.
Insgesamt enthüllen die Aktivitäten und Ergebnisse von FLORINASH einen bisher unbekannten Zusammenhang zwischen Darmflora und NAFLD. Für die klinische Praxis könnten die Biomarker die Empfindlichkeit und Genauigkeit der NAFLD-Diagnose verbessern, neue Interventionen hingegen die Prävention und Therapie.