Pflanzliche Medikamente gegen Herzkreislauferkrankungen

Identifiziert wurden neben mehreren CVD-Risikofaktoren auch diätetische Aspekte oder Substanzen, die das Krankheitsrisiko senken oder verhindern. Wie sich zeigte, wirken die in der TCM verwendeten Heilpflanzen durchaus erfolgreich einer CVD entgegen, die Wirkmechanismen der Pflanzen und die jeweiligen bioaktiven Wirkstoffe sind jedoch kaum erforscht.

In diesem Zusammenhang untersuchte und charakterisierte das EU-finanzierte Projekt TCM-VASC bioaktive natürliche Substanzen aus Heilpflanzen und isolierte Rohstoffextrakte aus einer Vielzahl von Pflanzen, die in China traditionell zur Behandlung von CVD verwendet werden.

Die Wirksamkeit der Pflanzenextrakte wurde in funktionellen Assays auf Zellbasis untersucht, wobei sich eine ausgeprägte Hemmung der Proliferation glatter Gefäßmuskelzellen (VSMC) herausstellte. Bei atherosklerotischen Plaques zeigen VSMC einen veränderten, stärkeren proliferativen Phänotypen, was eine Verengung des Lumens der betroffenen Gefäßes und Durchblutungsstörungen bewirkt. Daher könnten pflanzliche Extrakte aus der TCM, die die VSMC-Proliferation unterdrücken, eine Alternative zur Behandlung von Ischämie darstellen. Einige der von TCM-VASC untersuchten Substanzen waren hochwirksam, obwohl sich die Dosen nur im nanomolaren Bereich bewegten.

Mechanistische Analysen dieser bioaktiven Verbindungen zeigten, dass die Hemmung der VSMC-Proliferation auf der Hemmung der Serum- und Plättchenwachstumsfaktoren beruht. Die proliferationshemmende Wirkung insbesondere einer Substanz beruhte auf der Aktivierung eines Transkriptionsfaktors (nuclear factor (erythroid-derived 2)-like 2) und dessen Zielgen Hämoxygenase-1.

Insgesamt zeigt die Arbeit von TCM-VASC, in welchem Maße Heilpflanzen gesundheitsfördernde und krankheitsvorbeugende Eigenschaften besitzen. Erfolge bei der Suche nach den biologisch aktiven Substanzen dieser Pflanzen können damit die Entwicklung neuer, zielgerichteter Therapeutika fördern.