Vorhersagbares Risiko für rheumatoide Arthritis

Left hand of a child with rheumatoid arthritis Wellcome
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Zu verstehen, wie und warum es zur Entstehung einer rheumatoiden Arthritis (RA) kommt, ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung von Präventionsstrategien. Das Gleiche gilt für neue Biomarker, die den Krankheitsbeginn vorhersagen können.
RA ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, in deren Verlauf Immunzellen die Gelenke zerstören. Die Patienten leiden unter schweren Schmerzen und zunehmender Bewegungsunfähigkeit, was die Lebensqualität sehr verschlechtert. Die Entzündung kann sich auch auf Bereiche über die Gelenke hinaus erstrecken und andere Gewebe und Organe schädigen.
Obwohl es keine Heilung für RA gibt, kann eine frühe Diagnose die Symptomatik abmildern. Für weitere Einblicke zu den Ursachen von RA und um das Erkrankungsrisiko zu ermitteln, sollte das EU-finanzierte Projekt "Towards early diagnosis and biomarker validation in arthritis management" (EURO-TEAM) krankheitsassoziierte Biomarker identifizieren. Das ultimative Ziel ist, Hochrisikopatienten zu erkennen und zeitnah präventive Behandlungen einzuleiten.
Zu diesem Zweck fanden genetische, metabolomische und Antikörper-Analysen bei Kohorten asymptomatischer Personen mit genetischem oder umweltbedingtem Risiko oder systemischer Autoimmunität statt. Ihre Profile werden mit Daten von Patienten mit rheumatoider Arthritis oder von Personen mit Gelenkerkrankungen verglichen, um Signaturen für die künftige Entwicklung einer RA zu identifizieren und prädiktive Tests zu entwickeln.
Bisher wurden Antikörper gegen karbamylierte Proteine bei Patienten mit etablierter RA und bei Risikopersonen gefunden. Weitere Autoantikörper wurden mit der RA-Entstehung assoziiert, und die Vorhersagekraft bestimmter Metaboliten wird derzeit untersucht.
In einem anderen Teil der Studie untersuchen die Projektpartner derzeit Synovial- und Lymphknotengewebe von Personen mit einem Risiko für potenzielle zelluläre Veränderungen. Vorläufige Beobachtungen legen eine Zunahme pro-inflammatorischer Zellen und Aktivität in sehr frühen Stadien der Erkrankung nahe.
Die Arbeit von EURO-TEAM soll neues Grundlagenwissen über frühe Ereignisse in der RA-Entstehung schaffen. Ebenso wichtig ist es, die Patienten in ihrem Entscheidungsprozess und bei der Interpretation der Risikoanalyse zu unterstützen, sodass die Studie in dieser Hinsicht intensive Anstrengungen unternimmt.
veröffentlicht: 2015-04-23