Züchtungsprogramme für Sanddorn

Hippophae rhamnoides
By Jürgen Howaldt (Own work (selbst erstelltes Foto)) [CC BY-SA 2.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
EU-Wissenschaftler fördern den kommerziellen Anbau von Sanddorn, einer ernährungsphysiologisch hochwertigen Beerensorte.
Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist eine trockenheits- und salzresistente Pflanze, die auf kargen Böden wächst. Seit einiger Zeit ist nicht nur ihre ernährungsphysiologische Bedeutung klar, auch können ihre Wurzeln Bodenerosion entgegenwirken.
Das EU-finanzierte Projekt HIPPOHEALTH untersuchte daher, wie sich Merkmale wie Fruchtaroma und Resistenz gegen die Pilzkrankheit DSD (dried-shrink disease) bei Pflanzensorten aus China und Schweden verbessern lassen, um auf dieser Basis neue Sorten zu züchten.
Die Forscher analysierten zunächst die chemische Zusammensetzung der Früchte verschiedener Sanddornsorten und korrelierten diese Merkmale jeweils mit Genanalysen. Geschmackstests mit Verbrauchern ergaben eine deutliche Präferenz für süßere Sorten und ein bestimmtes Zucker-Säure-Verhältnis bei den beliebtesten Sorten.
Auf dieser Basis identifizierte HIPPOHEALTH mehrere metabolische Komponenten, die für ein angenehmes Fruchtaroma sorgen. Neben den genetischen Daten können diese Informationen nun die Züchtung schmackhafterer Sorten fördern.
Ein weiterer Aspekt des Projekts war die DSD-Resistenz, einer Pilzerkrankung, die schwere Pflanzenschäden anrichtet. So wurden mehrere genetische Marker für DSD-Resistenzen identifiziert, die das Screening widerstandsfähiger Sorten sehr vereinfachen werden.
Dann wurde ein Laborsystem eingerichtet, um Sanddorn mit seinem Pilzparasiten zu kultivieren, die Wirt-Pathogen-Beziehung im Detail zu untersuchen und Strategien gegen die Pilzkrankheit zu entwickeln.
Alle von HIPPOHEALTH generierten Daten werden mit einem speziellen Programm analysiert, das Pflanzenzüchter bei der Bewertung neuer Sorten helfen soll und insgesamt die kommerzielle Erzeugung von Sanddorn deutlich verbessern dürfte.
veröffentlicht: 2015-04-21