Schwämme sind der Schlüssel für Biotech-Produkte

Sponges, fot. Autor Peter Southwood (Praca własna) [CC BY-SA 3.0
Sponges, fot. Autor Peter Southwood (Praca własna) [CC BY-SA 3.0

Von europäischen Wissenschaftlern untersuchte maritime Organismen sind eine Quelle für neuartige Verbundstoffe, die den biomedizinischen Sektor revolutionieren könnte. Die ersten Stoffprodukte für innovative Anwendungen sind entwickelt worden.

Schwämme und andere maritime wirbellose Tiere sowie die entsprechenden Mikroorganismen sind eine unerschöpfliche Quelle für bioaktive Verbundstoffe in verschiedenen biomedizinischen Anwendungsbereichen. Die erfolgreiche Nutzung dieses natürlichen Rohstoffs beginnt bei den Genen, die die Bioprodukte entschlüsseln oder den Methoden, um diese zu synthetisieren. Hierdurch wird sichergestellt, dass die aktiven Moleküle in ausreichender Zahl vorhanden sind.

Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts „BLUEGENICS“ wurde das Wissen im Bereich der maritimen Genomik und der modernen Chemie kombiniert, um innovative Verbundstoffe herzustellen, die sekundäre Metabolite und pharmazeutisch aktive Verbundstoffe beinhalten. Ziel ist es, diese Verbundstoffe in präklinische und klinische Studien zu integrieren.

Die treibende Kraft des BLUEGENICS-Projekts sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Bereich der High-tec-Genomik, die sich dafür engagieren, maritime, biotechnologiebasierte Produkte auf den Markt zu bringen. Es wurden beträchtliche Fortschritte erzielt, einschließlich der Entnahme neuer Wasserschwämme und weiterer Meeresorganismen. Diese werden nun untersucht, um Anti-Kinase-Aktivitäten und mikrobielle sowie antimikrobielle Anti-Alzheimer-Aktivitäten zu identifizieren. Zu den ersten Produkten, die bald auf den Markt kommen können, zählen medizinische Hautregenerationsstreifen (innovative Nanopartikel, die natürliche bioaktive Verbundstoffe in morphogenetisch aktive, natürliche Polymere kapseln).

Es wurde ebenfalls eine Plattform zur Untersuchung von Anti-Protozoen-Aktivitäten eingerichtet, mit der ein vereinfachtes antibiotisches Plakortin-Analogon identifiziert werden kann. Das Analogon weist antimikrobielle Eigenschaften gegenüber chloroquinresistenten Stämmen der Malaria-Parasitenart Plasmodium falciparum auf.

Der im Zuge des BLUEGENICS-Projekts erzielte Fortschritt wird zur Schaffung einer nachhaltigen, von der Industrie geförderten molekularbiologiebasierten Abteilung zur Entdeckung und Herstellung von maritimen Wirkstoffen führen. Die Abteilung wird eine nachhaltige Nutzung der molekularen Meeresbiodiversität ermöglichen und dazu beitragen, dass die KMU-basierte Biotechnologie Europas eine weltweit führende Rolle einnehmen kann.

veröffentlicht: 2015-03-27
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