Genetische Ursachen für Arthritis

Reumatoidalne zapalenie stawów na zdjęciu RTG, fot. public domain
Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine unheilbare Autoimmunerkrankung und betrifft weltweit Millionen von Menschen. EU-finanzierte Forscher untersuchten Genvarianten für eine RA-Veranlagung.
In genomweiten Assoziationsstudien wurden bislang Regionen im Genom
identifiziert, die das Erkrankungsrisiko erhöhen, nicht aber die
eigentlich verantwortlichen Gene. Der Grund hierfür ist, dass eine
Zuordnung von Genotyp und Phänotyp bei RA und anderen
Autoimmunerkrankungen schwierig ist.
NF-kappaB wird durch den Tumornekrosefaktor AIP3 (TNFAIP3) negativ
reguliert und trägt zur Hemmung der TNF-Rezeptor-vermittelten
Signalwirkung bei. Als intergene Region (IGR) werden DNA-Sequenzen
bezeichnet, die zwischen Genen liegen. IGR aufwärts von TNFAIP3 wurden
nun mit Autoimmunerkrankungen wie RA, Diabetes Typ 1, entzündlicher
Darmerkrankung und Lupus erythematodes assoziiert.
Schwerpunkt des Projekts GENTOPHEN war die Identifizierung von
Varianten in TNFAIP3, die die Anfälligkeit für RA erhöhen. Hierzu
wurden hochmoderne Bioinformatikmethoden und Verfahren wie
elektrophoretische Mobilität, Chromatin-Immunopräzipitation und eine
modifizierte Version der 3C-Technik (chromosome conformation capture)
eingesetzt.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Genvariante rs6927172 in den
TNFAIP3-Loci an der gestörten Regulierung der TNFAIP3-Expression
beteiligt ist, was einen Zusammenhang zwischen rs6927172 und der
RA-Pathogenese nahe legt.
Im Rahmen des Projekts wurde die Entwicklung von Verfahren
gefördert, die über den aktuellen Stand der Technik im Bereich der
komplexen Krankheitsgenetik hinausgehen und helfen könnten, auch die
Ätiologie anderer komplexer Erkrankungen zu klären.
veröffentlicht: 2015-03-23